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Scheitern an Tabori

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George Tabori ist seinen eigenen Stücken ein überaus Hebe-voUer Regisseur und ein Meister in der Kunst, auch schwächere Texte aufzuputzen. Am neuesten Werk des Autors Tabori, „Die 25. Stunde", prallten in Wiens Akademietheater selbst die Künste des Regisseurs Tabori und die Fähigkeiten des Hauptdarstellers Robert Meyer ab. Der Witz wirkt flach, der Anschein von Tiefe stellt sich nicht ein, ein Nichts von Handlung bleibt, was es ist - ein Nichts.

Und zwar kein gewöhnü-ches, sondern ein peinliches Nichts, derm es geht ums Spital und ums Sterben und die Angst davor. Erst will die nur zweistündige Aufführung nicht in Schwung kommen, drauf folgen ein paar zottige (toter Hund) und zotige Pomten sowie zwei einigermcißen witzige Szenen mit Günter Ein-brodt und Branko Samarovski, dann folgt der Absturz.

Ein verquollener Readers Digest in Dialogform über das Thema, wie man sich mit Ur-schrei- und sonstiger halbverdauter Psychologie und ein bisserl Wüten gegen den ver-bUchenen übermächtigen Papa das eigene Sterben erleichtem kann, gibt nicht nur dem Text, sondem auch dem Publikum den Rest. Die knallende Schlußpointe kann ebensowenig retten wie Ursula Höpfner als Therapeutin. Der Beifall war endenwollend.

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