The Old Oak  - Ken Loach gelingt eine erschütternde Zustandsbeschreibung einer im Stich gelassenen Region - © Filmladen

Sozialdrama "The Old Oak": Ken Loachs letzte Vorstellung

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Ken Loach gelingt eine erschütternde Zustandsbeschreibung einer im Stich gelassenen Region.

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Ken Loach gelingt eine erschütternde Zustandsbeschreibung einer im Stich gelassenen Region.

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Nicht nur eines der prägendsten Gesichter des britischen Kinos, Michael Caine, beendet dieser Tage seine Karriere (siehe oben), sondern auch dessen personifiziertes soziales Gewissen, Ken Loach („Ich, Daniel Blake“, „Sorry We Missed You“): Der inzwischen 87-Jährige erklärte, „The Old Oak“ werde seine letzte Regiearbeit sein.

Benannt ist das Drama nach dem Pub und zugleich letzten öffentlichen Raum in einem heruntergekommenen ehemaligen Bergwerkstädtchen. Unter den verbliebenen Stammgästen von TJ Ballentine schlagen die Wogen hoch, als in einigen der leerstehenden Häuser syrische Flüchtlinge untergebracht werden. Der Wirt selbst versucht, sich aus diesen Agitationen herauszuhalten, freundet sich jedoch mit Yara, einer der Neuankömmlinge, an und entdeckt das Gemeinsame: Auch seine Kommune leidet unter einem Trauma, das sie nie überwinden konnte. Die Idee jedoch, den Geist der Bergleute wiederzubeleben und sich zu solidarisieren, birgt weiteren Konfliktstoff.

Zum Abschied verbreitet Loach ein wenig Hoffnung in der Dunkelheit – auch wenn sein Film eine exzellent gespielte, erschütternde Zustandsbeschreibung einer im Stich gelassenen Region in Armut und sozialem Unfrieden ist, in der Kinder hungrig ins Bett gehen müssen, deren Eltern sich vor Scham aus der Öffentlichkeit zurückziehen und als Sündenböcke nur die noch Schwächeren ausgemacht werden. Altersmild ist dieses Werk sicher nicht, es glaubt nur fest an die Möglichkeit einer besseren Welt.

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