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Surrealismus ohne Schrecken

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Im ersten Stock des Salzburger Mirabell-Kasinos hängen, geschmackvoll eingerahmt, höchst anmutige Bilder: eine reizvoll-dekorative Kollektion gewählter Traumspielmalerei aus dem jüngeren Schaffen der bekannten Wiener Kostümbildnerin und Malerin

Reny Löhner. Komposition, Vortrag und Themenkreis sind surreal, dominierend aber ist die Leuchtkraft der aufeinander abgestimmten Farben. Das Visionsgestrüpp unterliegt ästhetischen Motiven, die Requisiten der surrealen Miniaturabgründe sind entschärft. Nicht die Herausforderung der „sur- rėalitė“ herrscht vor, das triebhaft Widersprüchliche der aggressiven Analyse, sondern deren Sensibilität, gemixt mit modischen, beschaulich melancholischen Elementen. Man schaut diese Bilder ohne Schrecken und mit Sympathie an. Aber auch ohne die Ueber- zeugung, daß diese malerischen Visionsmotive einem Drang, der sich ihrer, unbeschadet etwaiger abschreckender Wirkung, bedienen müßte. Der rigorose Jünger der modernen Malerei würde sagen: zu weich. Der Kunstliebhaber findet eine Fülle (perfekt gezeichneter) Details: hier ein Faltenwurf, da eine Figurine, der matte Schimmer einer Perle dort. Besonders reizvoll sind Frau Reny Löhners mit dünnem Strich geführte Zeichnungen von elegantem Schwung und pittoreskem Ideenreichtum.

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