„The Creator“ – Immer Ärger mit der KI
Der Autor Philip Waldner über den Disney-Sci-Fi-Streifen „The Creator“.
Der Autor Philip Waldner über den Disney-Sci-Fi-Streifen „The Creator“.
Künstliche Intelligenz ist Sujet und Zankapfel in der Filmbranche zugleich: Kein Zufall, dass der erste Trailer zu Gareth Edwards „The Creator“ mit dem Beginn des (noch andauernden) Streiks der amerikanischen Schauspielergewerkschaft im Juli zusammenfiel. Jetzt läuft das Sci-Fi-Epos bei uns im Kino an. „Donate your likeness“ flimmert über die Anzeigetafeln der dystopischen Welt von „The Creator“. Das berührt genau den Kern der gegenwärtigen Krise, sorgt die KI doch dafür, menschliche Gesichter zu speichern und künftig zahlreiche Statistenjobs überflüssig zu machen. Dass der Film sich dann aber dazu aufschwingt, in proto-marxistischer Hollywoodmanier die KI als Opfer des US-Imperialismus zu stilisieren, verfehlt die aktuelle Problemlage justament. Die Freundschaft zwischen unserem Helden (John David Washington) und einem Robotermädchen (Madeleine Yuna Voyles) wirkt aufgesetzt, und der – zugegeben visuell beeindruckende – Streifen versinkt in den immergleichen klassenkämpferischen Topoi. Wir wünschen uns mehr originelle Sci-Fi-Stoffe, das Timing von „The Creator“ ist aber denkbar schlecht.