Das Mädchen und die Spinne - © Stadtkino

Unerfüllte Sehnsuchten: "Das Mädchen und die Spinne"

19451960198020002020

Rudolf Preyer über den mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichneten – auch auf der Viennale gezeigten - Film.

19451960198020002020

Rudolf Preyer über den mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichneten – auch auf der Viennale gezeigten - Film.

Werbung
Werbung
Werbung

Lisa (Liliane Amuat) zieht aus der gemeinsamen WG aus, und Mara (Henriette Confurius) sieht sich in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt. Regie führten die Zwillingsbrüder Ramon und Silvan Zürcher, die in eng kadrierten Blickstrukturen Nachbarn hektisch auflaufen lassen; betörend dann der stille Moment in der Küche, da die jungen und schönen Frauen eine Spinne über deren Handrücken laufen lassen. Wer hatte was mit wem im neurotischen Freundeskreis?

In poetisch-gedrechselter Sprache erzählen sie sich Mini-Dramen. Selbst im Moment des Umbruchs bleibt eine unerfüllte Sehnsucht, hier wird nicht aufgebrochen, um anzukommen – was auch der leitmotivisch eingesetzte 1986er-Hit „Voyage Voyage“ unterstreicht. „Wir müssen gehen!“, sagen sie einander zuletzt. Plötzlich im Offenen: Noch schmachten sie einander an, schon verlieren sie sich in der Menge. Der mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnete – auch auf der Viennale gezeigte – Film ist das Mittelstück einer Trilogie.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung