Unterlaufene Klischees

Werbung
Werbung
Werbung

Selbst ein Fleckchen im Nordwesten von Irland kann im passenden Licht wie die Ufer des Ganges anmuten. So auch in der Komödie "Halaleluja", die es bis hinein in die optische Ebene reizt, klischeehafte Auffassungen zu unterlaufen. Wesentlich wirkt daran auch die bunt durchmischte Truppe mit, die sich in der Geschichte um einen indisch-moslemischen Briten tummelt. Der arrangierten Ehe mag Raghdan durch die Flucht ins provinzielle Sligo entkommen sein, seinem Vater jedoch nicht: Der erfolgreiche Immobilienhändler pachtet dort kurzerhand einen stillgelegten Schlachthof und plant für den Sohn eine Zukunft in der religiös vorschriftsgemäßen Fleischindustrie.

Als Geschäftsführer stellt er, ohne es zu ahnen, den Vater von Raghdans irischer Freundin ein. Es menschelt in diesem Film, der nicht nach dem großen Konflikt sucht, sondern vielmehr über die Ängste des Einzelnen spricht. Am Feinschliff anderer mag es ihm fehlen, nicht aber an herzigen Situationen für ein paar weise Worte.

Halaleluja (Halal Daddy) IRL/D/F 2017. Regie: Conor McDermottroe. Mit: Nikesh Patel, Art Malik. Luna. 95 Min. Ab 6.7.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung