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Choravantgarde

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Die Solisten des französischen Rundfunkchores sangen unter Leitung von Marcel Couraud A-cap- pella-Musik von heute, von der das „Stabat mater“ von Kryštof Penderecki sowie die „Cinq Rechants“ von Oliver Messiaen die Zuhörer am unmittelbarsten ansprachen (und wohl auch die bedeutendsten des Programms waren). „Cris“ von Maurice Ohana, „Reliefs polychromes“ von Jean-Pierre Guezec und „Nuits“ von Yannis Xenakis müßte man wohl öfter hören, um Wesen, komplizierte Struktur und Wirkung zu erfassen. Was man geradezu als beglückend empfand, war die außerordentliche Kunst der Darbietung, die messerscharfe Intonation, auch in schwierigsten Dissonanzenkombinationen, die stimmliche Sicherheit, die nur durch langes und geduldiges Üben erreicht werden kann. Wenn auch tiefere Bedeutung oft nicht entzifferbar war, blieb doch die deutlich spürbare Kraft der Aussage. Das Konzert war ein in Wien auch heute noch einmaliges Erlebnis.

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