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Eher langweilig

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Wenn Regisseure ausziehen, Meisterwerke zu „entrümpeln”, geht das selten gut aus. Auch Lluis Pasqual erlitt mit seiner neuen „La Traviata”-Inszenierung Schiffbruch. Seine und des Bühnenbildners Luciano Damiani Produktion zeigt gesichtsloses Aller-weltstheater. Statt interessanter Personenführung langatmiges Stehtheater an der Rampe, während graubeige gemusterte Tapetenwände unablässig auf- und niederfahren. Unzählige Sessel und drei Klaviere komplettieren das Einheitsbühnenbild.

Auch die Besetzung gibt dieser „Traviata” keine Bravour. Andrea Bost ist eine verläßliche, technisch tadellose Violetta, der die Persönlichkeit fehlt; Frank Lopardo ist ein schwacher Liebhaber; nur Renato Bruson ist ein Vater Germont mit Bühnenpräsenz und berührendem Ausdruck. Welcher Abstand zur Realisierung von Verdis Musik durch Ric-cardo Muti und die Wiener Philharmoniker: Dort findet Verdis Tragödie der Lebedame Violetta in aufregender Intensität statt. Muti hielt einen Abend lang die Augen geschlossen ...

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