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Ein Werk Oskar Laskes

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Der unermüdliche Fabulierer Oskar Laske — vielleicht die liebenswürdigste Erscheinung unter unseren Malern— hat es fertiggebracht, in städtischem Auftrag die architektonisch nicht eben besonders reizvolle Kassenhalle des Wiener Jörger-Bades im 17. Bezirk mit einigen Fresken in eine bunte und sehr vergnügliche Chinoiserie zu verwandeln. Thema des al secco-gemalten Zyklus: Die Tiere verlassen nadi der Sintflut die Arche Noä. (Natürlich: der alte Sittenschilderer Laske kann es nicht einmal in einer Badeanstalt lassen, seinen Mitmenschen unter fröhlichem Augenzwinkern eine kleine Predigt zu halten.) Diese Wandbilder sind trotz ihres Umfanges ebenso dicht, ebenso farbig und genau so voll Einfällen wie die zahllosen Aquarelle oder Ölbilder des Meisters — und einzelne Ausschnitte aus ihnen, etwa der mit bunten Phantasievögeln besetzte Baum inmitten eines blauen Wassers oder das springende Leopardenpaar gegenüber dem Eingang, sind wahre malerisdie Paradestückchen, die ihm mit ähnlicher Sicherheit und Freizügigkeit niemand so leicht wird nachmachen können, übrigens dürfte auch die physische Leistung des Achtzigjährigen, der da nicht weniger als 35 Quadratmeter Wandfläche bemalte, aller Anerkennung wert erscheinen. Wir wünschen uns noch viele Wände, bemalt von Oskar Laske.

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