6746988-1967_12_13.jpg
Digital In Arbeit

Gas gegeben

Werbung
Werbung
Werbung

Theater am Belvedere: Die sinnlose Frage, ob Georg Kaisers expressionistische Proklamation „Gas“ überhaupt spielbar sei oder nicht, erfährt hier eine sehr einfache Beantwortung — es wird gespielt. Und zwar überzeugend. Sämtliche guten Geisten: haben sich im Keller eingefunden und lassen einen all das vergessen, was man hierorts nicht selten als „Engagement“ verkaufen wollte. Aber diesmal stimmt die Rechnung: „Gas“ erweist sich als hochaktuelles, ehrliches und gar nicht schlechtes Stück, dessen Pa-thetik durch die notwendige Reduzierung auf den Aktionsradius einer winzigen Bühne wohltuend gemildert wird. — Bei der Inszenierung dieses Plädoyers für den Menschen versagte sich Irimbert Ganser dankenswerterweise jede Spielerei und naheliegende „Aktualisierung“, sondern überläßt das dem Zuschauer. Besondere Anerkennung gebührt dem Regisseur für die konzentrierte Schauspielerführung, für das Vermeiden der Karikatur. Demgegenüber fallen einige Einwände — auch gegen das Stück — nicht ins Gewicht. Passable, wenn auch nicht überragende schauspielerische Leistungen und das Bühnenbild in gewohnter Qualität von Robert Sylvester runden das positive Bild ab ... Ob Direktor Ganser die Konsequenzen aus diesem Erfolg zieht?

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung