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Großmaul Blaubart

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Ein großartiger Schauspieler - Ulrich Tukur als Blaubart, ein guter Schlagzeuger - Robby Schuster, Schlager der zwanziger Jahre und eine Legende von mörderischer Liebe, die gut genug für eine Revue wäre. Daß aus „Blaubarts Orche- ster”von Autor Thomas Struck und Regisseur Ulrich Waller ein rechter Mißerfolg wurde, spricht für ein mündiges Publikum.

Die miserable Tontechnik, die schwunglosen „Hamburger Stadtmusikatzen“ als Blaubarts Ex-Frauen, Vasiliki Roussi, die siebente Braut — abgesehen von Locken und Schlankheit reizlos - und das fadenscheinige Anbiedem an das Publikum trugen das Ihre dazu bei.

Was beim Donaufestival in Niederösterreich noch in sommerlicher Gelassenheit zur Wirkung kam, wurde im Ronacher schlampig, verhetzt, als Abklatsch einer Fernsehshow dargeboten. In seinen sich wiederholenden, bedeutungslosen Gesten war Tukur ein oberflächlicher, wenig erotischer Aufschneider seiner Taten, ein Großmaul der Verführung. Auch vergnügliches Theater sollte den Ansprüchen von Charme, Perfektion, Kunstfertigkeit und Sympathie genügen.

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