Verwaltungsautonomie, Studiengebühren, moderne Technologien und Geigernachwuchs ... Die Probleme der Musikhochschulen von Berlin bis Helsinki, vom Pariser Conservatoire bis zur Boyal School of Music in London ähneln einander, und so trafen in Wien sechzehn Lei-ter von traditionsreichen Musikhochschulen und Konservatorien zusammen. Nicht, daß es sonst keine Treffen gäbe, aber bei Zusammenkünften aller europäischen oder internationaler Rektoren bleibt zuwenig Raum für den Dialog.Dem wollte der Rektor der Wiener Musikhochschule, der Geiger Michael Frischenschlager, Abhilfe schaffen. Auf
„Der stumme Büßer Boleslaw”, eine knapp zweistündige, pausenlose Oper für Sprecher, drei Sänger und kleines Instrumentalensemble wurde für eine Freilichtaufführung des Carinthi-schen Sommers geschrieben und nun in einem originellen Bewegungs- und Ausstattungstheater im Wiener Odeon umgesetzt. Boleslaw ist jene historische Figur, die vor 900 Jahren nach einem Mord am Bischof von Krakau in das verschneite Ossiach kam. Dieter Kaufmann, der Komponist der Opern-Messe, und sein Librettist, Roman Brand-staetter, jedoch vertrauten dieser Kunstform nicht ganz und bauten einen Prolog, drei
Die Geschichte von Musik und Sport ist mehr als die belanglose Paarung dieser zwei Bereiche in einer gleichnamigen Hörfunksendung. Die Musik hat den Sport beflügelt, beschleunigt, verschönert. Längst weiß man, daß der menschliche Körper mit Musik viel mehr Energie in Ertüchtigung zu investieren bereit ist als ohne. Alle paar Jahre entsteht - wie Aerobic - eine neue Sportmode mit Musikbegleitung. Jogger laufen mit Walkman-Stöpsel im Ohr ein paar Meter weiter als unbegleitet, Ballett-Anstrengungen sind ohne federnde Musik undenkbar.Der Ursprung des Sports liegt der Musik näher als dem
Ich habe mich aufgemacht, ich wohne hier... und kann meinen Wein trinken, wo ihn Beethoven getrunken hat!” Johannes Brahms, der sich oftmals zu Wien als seiner musikalischen Heimat bekannt hat, droht posthum eine Kindesweglegung.„Wir sind daran, den Komponisten Brahms, der uns in die Wiege gelegt wurde, wieder aus ihr herauszuwerfen”, sagt Otto Biba, Leiter des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde Wien.Als Hüter des Brahms-Nachlasses liegt ihm die Aufarbeitung und weitere Forschung am Herzen. Traditionellerweise begeht die Gesellschaft runde Geburts- und Todestage mit einem
Am Anfang war die Musik, nach vielen legenden der Beligionen erstand die Welt aus Klang. „Kultur und Kult gehören zusammen”, sagt Josef Herowitsch, Pfarrer und Intendant des Musikfestes im burgenländischen Lockenhaus. „Ich bin zuallererst Pfarrer”, aber die Musik ist längst göttliches Mittel auf des Pfarrers Weg, die Menschen Gott näherzubringen.Das Lockenhauser Musikfest, nach dem Partner Gidon Kremer „Kreme-rata” benannt, findet heuer zum vierzehnten Mal statt, dauert von 29. Juni bis 9. Juli mit einem freien 'lag. Es holt bis zu 100 Musiker ins Burgenland, bietet Sonder-
Schon im Foyer mahnte die Litanei von 4.000 exilierten Österreichern in Peter Weibels Videoprojektion, Direktor Holenders Worte am Beginn des langen Abends brachten vielersehnte Feststellungen, die über die nicht wiedergutzumachende Schädigung des österreichischen Musiklebens hinaus die Täter und Nutznießer einschlössen, die Versäumnisse zur Wiedereinladung und die absurde Kontinuität der unmittelbaren Nachkriegszeit in bezug auf Funktionen in der Staatsoper und bei den Philharmonikern.Die Musik bot ein Pasticcio aus 22 Ausschnitten von Bizet bis Meyerbeer, von Mozart bis Schreker,
Das gab's in Wien noch nie: eine Schule, die sich mit Schülern, Lehrern und prominenten Gästen aus aller Welt präsentiert. Was in aller (Ballett-)Welt üblich ist, gelang der Schule des Konservatoriums der Stadt Wien erstmals. Sie lädt zum Tanzfest am 2. und 3. Februar im Theater Akzent mit Solisten des Wiener Staatsopernballetts und des Bolschoi-Theaters Moskau. Anerkennung und Motivation für die Leistung der Jungen, durchwegs in der achtjährigen professionellen Ausbildung stehenden Tänzerinnen und Tänzer - das ver-” spricht sich Karl Musil von der Mitwirkung eines David Cranson
Die Zeit, in der - etwa in Schnitzlers Reigen - Sex auf der Ruhne, Blasphemie und Gotteslästerung einen über die Kunst hinausgehenden Skandal auslösen konnten, ist, wenn auch nicht ganz, so doch im allgemeinen vorbei. Das Ansinnen, gesellschaftliche Mißstände - Religion als Vorwand für persönlichen Machtanspruch, Nutzung der verfemten Außenseiterrolle für das Ausleben menschlicher Gelüste - auf der Opernbühne darzustellen, ist heute nicht mehr als ein dramaturgischer Stoff.Zur Zeit der Uraufführung von Krzystof Pendereckis „Die Teufel von Loudon”, 1969, mögen die im Roman von
Glauben Sie wirklich, daß ein Kaffee-Automat notwendigerweise so klingt wie er klingt? Der Klang, den Sie hören, überdeckt ein noch unangenehmeres Geräusch! Sound Designer können Computer weniger abschreckend piepsen und Telefone einladender klingeln lassen, das akustische Bild der Wohnviertel bestimmen und die bis zu 160 Tonspuren im Film bearbeiten.Die Oscar-Disziplin Sound-Design - Komponieren mit konkreten Klängen - ist Ausbildungsinhalt des derzeit dreijährigen Tonmeisterlehrgangs der Wiener Hochschule für Musik und eines ihrer wenigen marktgerechten Studien. Die jährlich rund 15
Die symmetrische Formation aus vier Musikern, das Quartett, in der Waage zwischen Virtuosität und Solistenkult und Verkörperung kollektivem Startums, scheint jenes ideale Maß zwischen Regeln und Freiheit zu besitzen, die Kunst voraussetzt. Ein Mythos, den auch politische Repression nicht zerstören konnte.Gerade in der Gegenwart haben Streichquartette die eingeschlafene Dramaturgie traditioneller Konzerte in Frage gestellt: das amerikanische Kronos-Quartett entwickelte ein Styling des Outfits und der Lichtdramaturgie und hat außerdem versucht, außereuropäischen Komponisten ein
Ein großartiger Schauspieler - Ulrich Tukur als Blaubart, ein guter Schlagzeuger - Robby Schuster, Schlager der zwanziger Jahre und eine Legende von mörderischer Liebe, die gut genug für eine Revue wäre. Daß aus „Blaubarts Orche- ster”von Autor Thomas Struck und Regisseur Ulrich Waller ein rechter Mißerfolg wurde, spricht für ein mündiges Publikum.Die miserable Tontechnik, die schwunglosen „Hamburger Stadtmusikatzen“ als Blaubarts Ex-Frauen, Vasiliki Roussi, die siebente Braut — abgesehen von Locken und Schlankheit reizlos - und das fadenscheinige Anbiedem an das Publikum
Nach jahrelangen Verschiebungen fand Axel Seidlmanns Kirchenoper Hiob in der Otto Wagner Kirche am Steinhof ihre Uraufführung. Nach Bibeltexten des Alten Testaments berührte und belehrte die Geschichte vom Experiment zwischen Jahwe und dem Satan, der Hiob an den Rand der Verzweiflung und an das Ende des Fragens bringt. Souverän und zugleich stoisch geht Hiob Martin Winkler durch Glück und Unglück.Die Musik des Francis-Burt- Schülers Seidelmann ist manchmal ungemein wohlklingend, manchmal packend und herzzerreißend, reich an Klangfarben und wandelbar in den Besetzungen der 16
Die gehen in Wiens bosni-1 1 sehe Wirtshäuser, in die verborgenen Discos der Kroaten und Serben, in die Jugendklubs der l M Gastarbeiter, in die V f Flüchthngsunterkünfte im alten AKH in Wien und in die Tumsäle der Universität, zum Roma-Ball im bürgen-ländischen Oberwart, ins Inter-kulttheater. Sie notieren ihre Lieder, beschreiben ihre Instrumente, zeichnen die Tanzschritte auf, übersetzen einen Text, wie Man-sur Bildik ihn zur Saz, dem türkischen Zupfinstrument, singt:Ach mein Herz was soll ich tun um deinetwillen^ Immer weine ich und nimmer kann ich lachen. Ach, die Rederei der
Mehr als hundert Jahre ist Japans Mozart- A Tradition alt. Die # Tonträgerindustrie ' des Landes leistete % daslheezur Verbreitung seiner ^ Werke, und ^ Japanische Sponsoren M sind in Österreich ^įį vielfach vertreten.
Verdis „Nabucco", Wagners „Ring" wurden zu politischen Zwecken eingesetzt, mißbraucht. Denn Musik wirkt stärker auf den Menschen als das Wort oder das Bild.