7102882-1995_18_20.jpg
Digital In Arbeit

Republik-Gedenken

Werbung
Werbung
Werbung

Schon im Foyer mahnte die Litanei von 4.000 exilierten Österreichern in Peter Weibels Videoprojektion, Direktor Holenders Worte am Beginn des langen Abends brachten vielersehnte Feststellungen, die über die nicht wiedergutzumachende Schädigung des österreichischen Musiklebens hinaus die Täter und Nutznießer einschlössen, die Versäumnisse zur Wiedereinladung und die absurde Kontinuität der unmittelbaren Nachkriegszeit in bezug auf Funktionen in der Staatsoper und bei den Philharmonikern.

Die Musik bot ein Pasticcio aus 22 Ausschnitten von Bizet bis Meyerbeer, von Mozart bis Schreker, von Krenek bis Eisler, die von den Nazis verboten waren. Die Stars wurden für ihr Erscheinen bejubelt. Dirigent Michael Haläsz gelang nur manchmal - in Korngolds „Toter Stadt” - musikalische Zügigkeit. Dramaturgisch berührend das Ende: der KZ-Überlebende Karl Berman sang ein Lied des Theresienstädter Komponisten Pavel Haas. Für das letzte Musikstück - aus Viktor Ulimanns „Der Tod dankt ab” - saß er allein auf der Bühne.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung