Das gab's in Wien noch nie: eine Schule, die sich mit Schülern, Lehrern und prominenten Gästen aus aller Welt präsentiert. Was in aller (Ballett-)Welt üblich ist, gelang der Schule des Konservatoriums der Stadt Wien erstmals. Sie lädt zum Tanzfest am 2. und 3. Februar im Theater Akzent mit Solisten des Wiener Staatsopernballetts und des Bolschoi-Theaters Moskau. Anerkennung und Motivation für die Leistung der Jungen, durchwegs in der achtjährigen professionellen Ausbildung stehenden Tänzerinnen und Tänzer - das ver-” spricht sich Karl Musil von der Mitwirkung eines David Cranson oder von Svetlana Kuznetsova.
Star ist der im Westen noch un-entdeckte Andrej Uvaro, Träger des Benois Preises 1992, was - erzählt Musil - „bester Tänzer der Welt heißt”. Die staatliche Ballettschule Györ wird Choreographien nach Musik von Bobby McFerrin oder Duke Ellington vorführen.
Mit der, zugegeben, etwas prestigeträchtigeren Bundestheaterballettschule verbindet Musil eine kollegiale Freundschaft, mit deren Leiter Michael Birkmeyer eine gesunde Konkurrenz und das gemeinsame Gymnasium. Trotzdem, es gibt Unterschiede: das Konservatorium bietet Stimm- und Gehörbildung an, was die immer mehr geforderten Multitalente für Musical und Show schon von Kindesbeinen an vorbereitet. „Wenn einer körperlich nicht ganz top ist, kann seine Stimme das ausgleichen. Mit 18 Jahren erst die Musicalschule anfangen, wäre zu spät”, sagt Musil, berühmter Partner neben Schwanensee-Prinz Nurejev.
Noch kann sich in Österreich jeder Ballettlehrer nennen und die Eröffnung einer Ballettschule ist von keiner Ausbildung abhängig. Selbst die renommierten Ausbildungsstätten Bundestheater und Konservatorium sind noch jung und das Niveau in Österreich ist kaum meßbar. Musil möchte als Präsident des österreichischen Tanzrates im Jahr des Millenniums 1996 einen nationalen Wettbewerb als Maßstab des Könnens organisieren.
