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„Hiob“ überzeugend

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Nach jahrelangen Verschiebungen fand Axel Seidlmanns Kirchenoper Hiob in der Otto Wagner Kirche am Steinhof ihre Uraufführung. Nach Bibeltexten des Alten Testaments berührte und belehrte die Geschichte vom Experiment zwischen Jahwe und dem Satan, der Hiob an den Rand der Verzweiflung und an das Ende des Fragens bringt. Souverän und zugleich stoisch geht Hiob Martin Winkler durch Glück und Unglück.

Die Musik des Francis-Burt- Schülers Seidelmann ist manchmal ungemein wohlklingend, manchmal packend und herzzerreißend, reich an Klangfarben und wandelbar in den Besetzungen der 16 Instrumentalisten. Dirigent Walter Kobera, Geiger bei den NÖ Tonkünstlern, kämpfte erfolgreich mit seinem Amadeus Ensemble gegen die Akustik der Otto Wagner Kirche. Der Chor wirkte musikalisch unsicher, die Solisten bemüht und doch allein gelassen. Die Regie von Ches W. Themann Ulrich war fantasievoll, blieb aber die volle Umsetzung der Grausamkeit schuldig. Gegen Ende ließen musikalische und dramaturgische Spannung etwas nach, was eher an mangelnder Vorbereitung als an einer Schwäche des Stücks lag.

Das Publikum erlebte die Spannung des ersten Mals und die Freude über den Erfolg. Eine Oper, der man das Verbleiben auf den Spielplänen wünscht. Nochmals zu erleben am 13., 16. und 23. August um 20.30 Uhr.

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