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Konzert der Worte

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Ein Mann in der Midlifecrisis ist schon schlimm genug, noch schlimmer aber, wenn dieser ein gefeierter, umschwärmter Pianist ist. Was bleibt ihm da noch anderes übrig, als seinem Ruf gerecht zu werden und seinen „Pflichten” nachzugehen bei so manchem ganz „privatem Konzert”? Gustav Heink ist so einer und der Held in Hermann Rahrs Ehekomödie „Das Konzert”. Richard Strauß ist dieses Stück gewidmet, doch Bahrs Sprache bedarf keiner Musik. Wenn das furiose Trio von Karlheinz Hackl, Nicolin Kunz und Robert Meyer in den Rollen der betrogenen und betrügenden Eheleute brillieren, ist das österreichisches Theater vom Feinsten. Mit Charme und Eleganz gibt Kunz die wissende Ehefrau und zieht die Drähte des Spiels im Spiel der vertauschten Gatten, um ihren Mann zurückzugewinnen. Ein grandioses Team Karlheinz Hackl und Robert Meyer, der eine als nervöser Künstler, der andere als komischer Kauz. Tamara Metelka als Delfine überzeugt als verwirrtes Hascherl und Fast-Geliebte.

Die Leichtigkeit, mit der Rahrs Text vermittelt wird, ist vor allem Heinz Mareceks Regie zu verdanken, der Hackl im Reigen seiner schnatternden Elevinnen einen schillernden Auftritt beschert. Für einen zusätzlichen Lacherfolg sorgt Hermann Scheidleder als alternder Pollinger, der die Hütte mit seiner Frau (Hilke Ruthner) bewirtschaftet. Ein Fest der Schauspieler auf höchstem Niveau.

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