6782583-1969_49_16.jpg
Digital In Arbeit

List und Liebe

Werbung
Werbung
Werbung

Mit Joseph Haydns „List und Liebe“ bringt die Wiener Kammeroper eines der liebenswürdigsten kleinen Bühnenwerke des großen Symphonikers und Oratorienmeisters auf die Bühne: Haydns Musik, wenn auch durch manche lange Vorspiele zu Arien retardierend, ist besonders in den Ensembleszenen von einer Frische und Lebendigkeit und vorwärtstreibenden Agens, daß Tempo der Handlung (und der Zwischenfälle) von ihr bestimmt werden. Die Bühnenbilder von Imre Vincze machen die Szene größer als sie ist, Lucia Listopads Kostüme geben ihr eine bunte Bewegung und ihren Trägem die heitere Note, die Regie von Peter Weihs löst ihre besonders schwierige Aufgabe, so gut es eben auf den paar Quadratmetern geht. Gesungen und agiert wird mit viel Ambition und mancherlei Begabung. Der „Studio“-Charakter der Kammeroper ist allerdings anscheinend unüberwindlich. Etwas Unfertiges bleibt und ist bedauerlich, wenn uns auch die (oft erstmalige) Herausstellung junger Sänger und Sängerinnen als ein Verdienst erscheint. Hans Gabor dirigierte das Rundfunkorchester mit viel Temperament, es war die beste Leistung des Abends.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung