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Woyzechs Lovestory

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Getreten, ausgebeutet, betrogen - „Woyzecks Love Story” nennt sich Georg Büchners Dramenfragment in der Aufführung des Aktionstheater-Ensembles aus Vorarlberg (zu Gast im Wiener Künstlerhaus-Theater). Trotzdem hat die gezeigte perfide Menschenverachtung und böse Wucht des Schicksals nicht an Wirkung verloren. Das Werk hat sogar, Regiegags und Rollenmanipulation her oder hin, in Martin Grubers Inszenierung vermutlich für ein heutiges Publikum einiges gewonnen:

So erzählt ein (weiblicher) „lieber Gott” (Marion Kansy) eingangs auf einer Schaukel sitzend das Märchen vom armen verlassenen Kind; der mit Hilfe menschlicher Versuchskaninchen die Wissenschaften vorantreibende Doktor wird - brillant - von einer Frau (Susanne Brandt) dargestellt. Woyzeck (Alexander Mitterer) und Marie (Vanessa Payer) sind - er fast nackt und in Lederhosen, sie mit rotverschmiertem Mund und im Abendkleid - stark abstrahierte Gestalten, ihre Qualen vermögen sie dennoch für den Zuschauer spürbar zu machen. Peter Herberts hämmernde Musik nervt zusätzlich stückentsprechend.

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