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Wunderschön, subtil

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Jules Massenets erst in den letzten Jahren entdecktes Seelendrama „Weither“, nach Goethes Briefroman feiert Triumphe. In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln agieren zwei Besetzungen ohne jeden qualitativen Unterschied. Thomas Sigwald in der Titelpartie, Bärbel Müller als Charlotte sind ein sän- gerisch wie in der Darstellung über sich hinauswachsendes Paar. Die Briefszene sowie die berühmte „Os- siade“ im dritten, dem stärksten der vier Akte, halten höchsten Vergleichen stand. Ebenbürtig dazu auch Jacek Strauch als seltsam ältlicher Albert mit Qualitätsstimme und auch Regina Schörg als kokette Schwester Sophie. Leider sind sie von der Regie Karoline Grubers unnötig verzeichnet, wie auch die von Kurt Pint ausgestattete Szene, wenngleich durch Lichtwirkungen aufgelockert, von einer bemerkenswerten Abstraktheit und Kühle bleibt. Für alles Ungewöhnliche entschädigt jedoch Ingo Ingensand am Pult des Bruckner Orchesters, das er zu wunderschönem Musizieren in subtiler Poesie und lyrisch-zarten Pastellfarben inspiriert.

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