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Zuwenig Flair

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Eine Schau-Oper mindestens ebenso wie eine - melodienreiche - Hör-Oper ist Verdis „Nabucco", der aus Verona in die Wiener Stadthalle kam. Aber prunkvolle Krieger-, Priester- und Gefangenenaufmärsche, beeindruckende Tempel- und Turm-von-Babel-Aufbauten sind ohne Sternenhimmel und weiche südliche Luft in der nüchternen Halle kaum so zu genießen wie in einer römischen Arena. Und dies trotz glanzvoller Sänger-Darsteller wie Elizabeth Connell (Abigaille), Susanna Anselmi (Fenena) oder Paolo Gavanelli (Nabucco). Zudem lassen Chor und Orchester aus Verona unter Anton Guadagno trotz Stadthalle keinen Wunsch hinsichtlich Klangdifferenzierung und atmendem Wohllaut offen. Daß Verdis unverwüstliches Frühwerk, 1842 uraufgeführt, einstmals zu Revolutionsoper gegen das Haus Österreich geriet, macht einem heute nur mehr staunen.

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