Zwischen Tanz und Trauma

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Israel: ein Gemeinwesen im permanenten Ausnahmezustand, gepeinigt von Todesangst. Wie kann man dieser überreizten Atmosphäre künstlerisch überhaupt noch beikommen? Mit Abstraktion, der zeichenhaften Reduzierung und der surrealen Verfremdung. Das zeigt auf eindrückliche Weise Samuel Maoz in seinem neuesten Film "Foxtrot", der in Venedig mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Dabei dient ihm der titelgebende Tanz als Sinnbild für den betriebsamen Stillstand einer von Krieg und Holocaust traumatisierten Gesellschaft. In drei Teilen entfaltet er die absurde Allegorie, in der eine Familie die Nachricht vom Tod ihres Sohnes erhält, die sich als falsch herausstellt, um sich auf unerwartete Weise dann doch zu erfüllen. Überzeugend setzt Maoz ins Bild, wie seine Protagonisten das Wechselbad der Gefühle mit sachlicher Kühle zu bezähmen suchen. Darüber haben sie den Kontakt zur Außenwelt verloren, die ihnen nur noch als gespenstische Unwirklichkeit erscheint.

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