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Flexibles Wohnen ohne Korsett

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Das Brauer-Haus in der Wiener Gumpendorferstraße ist publikumswirl(sam in aller Munde. In eine Baulücke integriert, tanzt es doch auffällig aus der Reihe.

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Das Brauer-Haus in der Wiener Gumpendorferstraße ist publikumswirl(sam in aller Munde. In eine Baulücke integriert, tanzt es doch auffällig aus der Reihe.

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Dabei gibt es in Wien noch viele andere Gebäude, die gerade in ähnlichen städtebaulichen Rahmenbedingungen entstehen. So bemüht sich Helmut Wimmer in Wien 12., Gries-hofergasse, jenseits plakativer Fassadengestaltung um neue Wege im Wohnbau. Er hat vor allem den Menschen im Sinn. Die Revolution des Wohnens spielt sich im Inneren der Gebäude, nicht an der Fassade ab. Als „flexible Hülle, die nicht wie ein Korsett umschließt" agiert sie. Dafür spielt die Wohnung alle Stückeln: offen, extrovertiert, geborgen, sicher, introvertiert in permanenter Flexibilität, läßt sie Geschmack, Persönlichkeit und Ästhetik des einzelnen zu. Sie beschränkt sich darauf, Struktur zum Leben zu bieten, weil das

Haus den Menschen, und der Mensch das Haus formt.

Im Bemühen, den Traum der flexiblen Wohnung zu verwirklichen, die sich den Stirmnungen des Menschen anpaßt, geht Helmut Wimmer weit über eine vielversprechende Fassade hinaus. Er möchte grundsätzlich verändern.

Das zeigt sich bereits an der Außenhaut seines Gebäudes: zweischalig ist sie. Unprätentiös nimmt eine vorgesetzte Glashaut die Verantwortung gegenüber dem Stadtraimi wahr, sie schützt sowohl Bewohner als auCh Pas-Scmten vor ungewünschten Einblicken. Verschiebbare Wandelemente bilden die Innenschale und geben dem Mieter alle Mög-hchkeiten zur Selbstinszenierung von der zur Gänze offenen bis zur geschlossenen Wand, vom schmalen Schlitz zum weiten Fenster wird alles möglich.

Was sich außen abspielt, kann das Haus auch im Grundriß: flexible Wände machen Raumexperimente mög-hch. „Der Architekt hat gelernt, räumlich zu denken, er muß dem Mieter die Möglichkeit bieten, dieses Wissen selbst zu erfahren.. Im Raiun kann er dann ausprobieren, was FOTO WIMMER ihm am besten gefällt."

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