Das Architekturzentrum Wien bietet die Möglichkeit, sich der
87-jährigen Architektin, Stadtplanerin, Lehrerin und Autorin Denise
Scott Brown auf spielerische Weise zu nähern.
Das 'meuble plus' folgt der Wirklichkeit. Nur die wenigsten bleiben heute ihr ganzes Leben lang an einem Ort.Außerdem hatte ich diese Erfahrung, Flüchtling zu sein. Ich musste mein traditionelles jüdisches Leben in Budapest 1944 aufgeben ... So realisierte ich, dass es unmöglich ist, zu planen.Die größte Behinderung der politischen Utopien war, dass man sie den Leuten aufzwingen wollte. Utopien können nicht eingeführt werden.Yona Friedman ist eine Legende in der Architekturszene. Seine Bücher und "realisierbaren Utopien" sind sehr einflussreich. In den 1950ern arbeitete er am Konzept
"Freespace beschreibt einen Sinn für Menschlichkeit als Herzstück der architektonischen Agenda, das auf die Qualität des Raums selbst abzielt.""Erstmals beteiligte sich auch der Vatikan: Der 'Pavilion of the Holy See' liegt im Garten der Insel von San Giorgio Maggiore, der sonst nicht zugänglich ist."Architektur ist eine der optimistischten Disziplinen. Als Ergebnis enormer Energie, von geteilten Zielen und Glauben, repräsentiert jedes Projekt die Kultur der Menschheit," so Yvonne Farrell und Shelley McNamara, die Kuratorinnen der Architekturbiennale 2018: ein idealistisch-pathetisches
"Den eigenen Körper in Bezug auf den Raum zu erleben, ist immer noch wesentlich.Das Bauhaus hatte eine Mission: Durch zweckdienliche Gestaltung von Häusern und Gegenständen den Alltag des Einzelnen, der Gemeinschaft und damit die Welt zu verbessern."Das Bauhaus hatte eine Mission: Durch zweckdienliche Gestaltung von Häusern und Gegenständen den Alltag des Einzelnen, der Gemeinschaft und damit die Welt zu verbessern. Keine Schnörkel, keine historischen Zitate, kein massengefertigtes Dekor, dafür originäres, schlichtes Design aus Materialien wie Holz, Metall, Gewebe, Glas, Stein, Ton und
Utopisch und dystopisch, praktisch und spekulativ: Die heurige Vienna
Biennale widmet sich an mehreren Ausstellungsorten den Potenzialen
der digitalen Welt -vor allem den Ängsten und Hoffnungen, die mit
Robotik und Automatisierung verbunden sind.
Das ÖAMTC-Gebäude an der Südosttangente, die "Werxkuchl" der Wiener
Netze am historischen Wasserturm: Die beiden Gebäude von Pichler &
Traupmann Architekten sind im Rahmen von OPEN HOUSE Wien auch von
innen zu besichtigen.
Die interdisziplinäre, lustvoll experimentelle und partizipative
Arbeitsweise des jungen Londoner Kollektivs Assemble ist einmalig und
erzeugt viele prototypische Lösungen. Das Architekturzentrum Wien
widmet ihm eine Ausstellung -die erste Werkschau weltweit.
Die von ihm gestalteten Erinnerungsstätten gehören zu den
eindrucksvollsten künstlerischen Orten des Gedenkens. Am 20. August
wäre Bogdan Bogdanovic´ 95 Jahre alt geworden. Anlass für eine
Würdigung.
Im Rahmen der Vienna Biennale 2017 starteten Angelika Fitz und Elke
Krasny das Projekt "Care + Repair". Bis 31. Juli wird die
Nordbahn-Halle am Wiener Nordbahnhof zum öffentlichen Arbeitsraum für
einen neuen, verantwortungsvollen und gemeinschaftlichen Urbanismus.
Die Ausstellung "Wien. Die Perle des Reiches" im Az W ist überfällig.
70 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs richtet sie den Blick auf
Planungen der NS-Zeit.
Unter dem motto "Fundamentals" stellt Kurator Rem Koolhaas bei der
architekturbiennale die globalen Folgen von hundert Jahren moderne
und Grundelemente der Disziplin zur Debatte.
"Europas beste Bauten“ im Architekturzentrum Wien zeigt ausgesuchte Nominierungen für den Mies van der Rohe Award 2011, der im Zeichen von Restaurierung und Nachnutzung stand.Der Pavillon, den Mies van der Rohe für die Weltausstellung in Barcelona 1929 entwarf, ist eine Ikone. Exemplarisch führt der kleine, feine Bau mit den Nurglas-Fassaden, Stahlstützen, dem auskragenden Flachdach, Patio (Innenhof), Wasserbecken und Skulptur vor, wie sich Innen- und Außenraum verzahnen können. Auch der Grundriss war auf visionäre Art frei und offen. Edel profilierte Stahlstützen und Wandscheiben
Elke Krasny beforschte das globale Phänomen urbaner Landnahmen von 1850 bis 2012. Die von ihr kuratierte Schau "Hands-On Urbanism“ im AzW zeigt Fallbeispiele von Wien bis Hongkong.Städte sind lebendige Organismen aus Häusern, Menschen und Pflanzen. Vieles, was ihre Atmosphäre bestimmt, ist nicht auf dem Reißbrett entstanden, sondern engagierten Bewohnern zu verdanken. Sie machen die Stadt urban, bilden Allianzen, setzen Aktivitäten, besiedeln Grünraum oder Brachland. Die Ausstellung "Hands-On Urbanism 1850-2012. Vom Recht auf Grün“ im Architekturzentrum Wien widmet sich diesen
Moderne Kirchen - aller Konfessionen - haben viele Gesichter. Das Buch "Gebaute Gebete“ von Constantin Gegenhuber stellt christliche Sakralbauten vor, die zwischen 1990 und 2011 in Österreich entstanden sind.Die Auswahlkriterien des Autors waren klar: christlich, reine Neubauten und ein Fassungsvermögen von mindestens hundert Sitzplätzen. Eine Ausnahme bestätigt die Regel: Der Gottesdienstraum der evangelischen Kirche in Hainburg ist gerade 64 Quadratmeter groß und für rund fünfzig Menschen konzipiert. Diese Kirche wurde von Wolf D. Prix (COOP HIMMELB(L)AU) entworfen und macht ihre
"The Morning Line“ ist eine multimediale, klingende Skulptur aus modularen, fraktalen Elementen, die in drei Container passen. Nach Venedig, Istanbul und anderen Städten ist sie nun in Wien am - sonst wenig belebten - Schwarzenbergplatz gelandet.Der Schwarzenbergplatz ist ein Ort mit viel Geschichte, viel Verkehr und dem Hochstrahlbrunnen am hinteren Ende, vor dem Touristen gern posieren. Er ging 1873 zur Feier der Vollendung der ersten Hochquellwasserleitung in Betrieb. Außerdem steht hier seit 1945 das sowjetische Befreiungsdenkmal. Zwischen 2002 und 2004 wurde der Schwarzenbergplatz
Lange Zeit war der Südturm von St. Stephan das höchste Gebäude Europas. Originalpläne aus dem Mittelalter, Rechnungsbücher des Kirchenmeisteramtes und viele andere Exponate erzählen im Wien Museum von einer faszinierenden Baustelle im Herzen der Stadt.Im Mittelalter hatte Wien im Rennen um den höchsten Turm noch die Nase vorn. Nach einer Bauzeit von über 300 Jahren wurde 1433 der Südturm von St. Stephan vollendet. Stolze 137 Meter ragte seine Spitze in den Himmel: Damit war der Steffl einige Jahrzehnte das höchste Gebäude Europas, bis ihm 1647 der Nordturm des Straßburger Münsters
Landschaftsplaner, Designer, Künstler ringen der Natur neue Qualitäten ab. Eine Schau im Künstlerhaus Wien zeigt spannende Positionen aus aller Welt.Die Zeiten, zu denen sich ökologisches Bewusstsein auf birkenstockbeschlapfte Müsli-Esser beschränkte, sind vorbei. Natur ist vom Randphänomen zum zentralen gestalterischen Thema für unterschiedliche Disziplinen geworden. Artenschwund, Klimawandel, die Urbanisierung, aber auch schrumpfende Städte bedrohen die Existenz natürlicher Grünräume, Gärten und Parks. Landschaftsplaner, Architekten, Künstler und Stadtbewohner begannen, sie zu
Die Akzeptanz öffentlicher Räume ist nicht nur eine gestalterische Frage, sie ist auch ein Gradmesser für das Demokratiebewusstsein einer Gesellschaft. Das Architekturzentrum Wien widmet dem Thema die Ausstellung "Platz da! European Urban Public Space".Bevölkerte Plätze sind die Lebenselixiere einer Stadt. Ob öffentliche Räume auch angenommen und wie sie genutzt werden, ist nicht nur eine gestalterische, sondern auch eine gesellschafts- und demokratiepolitische Frage. Im öffentlichen Raum treffen viele Interessen aufeinander. Familien, Kinder, Jugendliche, alte oder behinderte
In Vorwahlzeiten sind im WAGNER:WERK Museum Postsparkasse die Pionierleistungen des sozialen Wohnbaus gegenwärtig. Die Schau „Wagner-Schule: Rotes Wien. Architektur als soziale Utopie“ zeigt, wie Schüler von Otto Wagner das Gesicht der Gemeindebauten prägten.Die Wiener Postsparkasse ist ein Hauptwerk von Otto Wagner und ein Meilenstein der frühen Moderne. Passend zum Wahlkampf spannt die dortige Ausstellung „Wagner-Schule: Rotes Wien. Architektur als soziale Utopie“ einen Bogen von Otto Wagner zur Pionierzeit des Roten Wien. Denn viele repräsentative Hochburgen und Flaggschiffe
Zum fünften Mal ziehen heuer am 28. und 29. Mai die Architekturtage ins Land. Wieder gibt es ein dichtes Programm, das unter dem Motto „Ansichtsexemplar – Architektur 1:1 erleben“ den Entdeckerinstinkt weckt. Auf vielfältige Weise lässt sich da „Architektur“ erkunden.Architektur kann Wunder wirken. Ein geglückter Zubau lässt in engem Bestand plötzlich Licht, Raum und Weite walten. Skulpturale Formen bergen ungeahnte Raumerlebnisse, auch zeitlose Schlichtheit ist eine große Qualität. Jeder Ort und jede Bauaufgabe bedarf einer besonderen Lösung. Jeder Bauherr tickt anders,
Vom Sessel bis zum Städtebau: Roland Rainer plante in jeder Dimension mit derselben Sorgfalt. Am 1. Mai wäre er hundert geworden – seine Ideen sind immer noch jung. Stets war der Mensch im Mittelpunkt. Bis heute blühen seine Gartenstädte von Linz bis St. Pölten. Öffentliche Bauten wie das ORF-Zentrum schrieben Architekturgeschichte.In Wien war die Hochhausdebatte gerade am medialen Gipfel, die freie Journalistin wollte für die FURCHE ein Interview mit Roland Rainer führen. Der Architekt war stets zuvorkommend, als Autorität unangefochten und ein Verfechter des verdichteten
Das Architekturzentrum Wien widmet eine aktuelle Ausstellung den „x projekten der arbeitsgruppe 4“, die sich 1950 gründete. Schon die erste Realisierung der arbeitsgruppe 4, die Kirche in Salzburg-Parsch, war ein Schlüsselwerk modernen Sakralbaus.Die Rezeption der österreichischen Nachkriegsarchitektur kennt zwei Pole: die moderate Moderne eines Erich Boltenstern, die mit dem Wiederaufbau der Staatsoper ihre höheren Weihen erhielt, und das Austrian Phenomenon. Diese rebellische, vom Rock ’n’ Roll dynamisierte Bewegung manifestierte sich in den frühen 60ern in den utopischen
„Balkanology“ im Wiener Architekturzentrum zeigt die moderne und reiche Architekturtradition am Balkan und die Umbrüche der jüngeren Vergangenheit, die zu einem unkontrollierten und rasanten Wachstum der Städte führten.Jahrelang reiste Kai Vöckler kreuz und quer durch Südosteuropa, um die Auswirkungen von gesellschaftspolitischen Umbrüchen, Kriegsereignissen, Migrantenströmen, deren Geldtransfers in die Heimat und weiteren Symptomen auf die örtliche Baukultur zu erforschen. Dann kuratierte er mit Vladimir Kuli´c und Maroje Mrduljas die Schau „Balkanology. Neue Architektur und
Das Hofmobiliendepot erinnert mit einer Ausstellung an den vor 25 Jahren verstorbenen visionären französischen Produktdesigner und Konstrukteur Jean Prouvé.Jean Prouvé war ein Produktdesigner von Weltrang. Viele seiner Möbel genießen heute Kultstatus. Er war aber auch ein sehr innovativer Konstrukteur, der mit filigranen Vorhangfassaden, Tragwerken und Details die Architektur seiner Zeit maßgeblich beeinflusste. Im Wiener Hofmobiliendepot lässt sich in der Ausstellung "Jean Prouvé. Die Poetik des technischen Objekts" nun das ganze kreative Spektrum dieser außergewöhnlichen
Er ist ein Ausnahmearchitekt, Schriftsteller und Spezialist für Denkmäler. Unter dem Titel "Bogdan Bogdanovic´. Der verdammte Baumeister" widmet ihm das Architekturzentrum Wien jetzt eine Retrospektive.Eine Architektur des Gedenkens ist immer auch eine Architektur des Gedachten: Bogdan Bogdanovic ist ein Ausnahmedenker, der zum herausragendsten Denkmalarchitekten Ex-Jugoslawiens avancierte. Seine Sicht auf die Welt ist universal, schöpft aus dem Mythos und generiert daraus Orte der Kraft, die allen Kultstätten innewohnt."Der Urbanologe, Stadtforscher und Stadtwanderer, Architekt,
"Wohnmodelle - Experiment und Alltag": Eine Ausstellung im Wiener Künstlerhaus konfrontiert die Idee mit der Wirklichkeit. Zwölf Projekte, die international Furore machten, werden als Kartonmodelle und im Alltagsgebrauch aus der Perspektive ihrer Bewohner gezeigt.Wohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen, die Planung qualitativ hochwertiger, sozialer Wohnbauten eine Königsdisziplin der Architektur. An der Schnittstelle von Staat und Individuum sind sie auch Indikatoren für die Werte und Probleme einer Gesellschaft. Oliver Elser und Michael Rieper kuratierten die Schau "Wohnmodelle -
Das Beziehungsgeflecht von Akteuren, Raum und Werkzeug steht im Mittelpunkt der Ausstellung "Architektur beginnt im Kopf. The Making of Architecture". Das Architekturzentrum Wien gewährt Einblicke in zwanzig Architekturbüros.Wie kommen Architekturschaffende zu ihren Ideen? Was inspiriert sie? Gibt es Methoden, die ihre Kreativität ankurbeln? Und welche Rolle spielen dabei die Räume und Geräte, die sie benutzen? Um darauf Antworten zu finden, wählte Elke Krasny, die Kuratorin der Ausstellung "Architektur beginnt im Kopf", zwanzig Büros aus. Sie stehen beispielhaft für unterschiedliche
"Beyond the Blue" zeigt eine umfassende Werkschau der Starplaner COOP HIMMELB(L)AU.Die Grenzen des Machbaren auszuloten und konventionelle Raumvorstellungen zu sprengen, war seit jeher das Ziel von COOP HIMMELB(L)AU. Zerklüftete Wandformationen aus Sichtbeton, stromlinienförmige Transparenz, hochstrebende Wolkenkratzer, riesige, weiche Dachlandschaften: fast jeder Bau ist eine Sensation, spektakuläre Formenvielfalt ihr Markenzeichen. COOP HIMMELB(L)AU sind die Gipfelstürmer unter Österreichs Architekten. Hell leuchtet ihr Stern am Himmel der internationalen Stars. Unter dem Titel "COOP
Das Architekturzentrum Wien zeigt die erste Schau über Bernhard Rudofsky.Architekt Bernard Rudofsky begnügte sich nicht mit vorgegebenen Wahrheiten. Die überbordende Kreativität dieses kosmopolitischen Weltreisenden zwischen den Disziplinen und Kontinenten sprengt jeden Rahmen. "Keine neue Bauweise, eine neue Lebensweise tut not!" - So sein Anspruch an die Architektur, den er in ausgesucht feinen, um üppig grünende Hofoasen und Gärten geplanten, zeitlosen Häusern auch realisierte. Ein Vagabundenleben lang suchte er in fernsten Gegenden nach einer Lebensform, die zutiefst dem Wesen des
Die "Meta-Buildings" von Dominique Perrault im Architekturzentrum Wien. Sein Donau-City-Gate ist gerade im Werden.Mit gewöhnlichen Gebäuden gibt sich Dominique Perrault nicht zufrieden, seine Architektur greift tief ein ins Mark einer Stadt. Ihre Grenzen sind dehnbar, fließen aus in öffentliche Räume und bilden so spezifische neue Orte mit Sogwirkung. "Meta-Building" taufte Perrault diese Gebäude, von denen mit dem Doppelturm auf der Donauplatte auch in Wien eines im Werden ist. Dieses und drei andere der aktuellsten "Meta-Buildings" des französischen Stararchitekten sind derzeit im
Die Architekturtage laden zu einem Spaziergang durch die verschiedenen Facetten der Baukultur.Die Welt dreht sich am 9. und 10. Juni nicht nur um Fußball, sie dreht sich hierzulande auch bis über die Grenzen hinaus um alle Formen der Architektur. Zum dritten Mal ziehen heuer zu Fuß, in Boot und Bus die Architekturtage kreuz und quer über Wasser und Land an geheime Orte und in offene Ateliers, dringen in geführten Touren in Grätzel, Privathäuser, öffentliche Bauten, Industrieanlagen und versteckte Winkel der Stadtgeschichte vor. 2002 folgten zirka 10.000 Personen ihren Pfaden, 2003
Im Architekturzentrum Wien sind die schillernde Architektenpersönlichkeit Walter Loos und das moderne Lebensgefühl Argentiniens zu entdecken.Architekt sein und den Namen Loos tragen ist ein Los, das der ausgeprägte Bohemien Walter Loos mit Noblesse zu tragen wusste. 1905 in Wien geboren, emigrierte er als viel versprechendes Talent nach Buenos Aires, wo er seinen modernen Stil in Möbeldesign, Architektur und Lebensart weiter kultivierte und 1974 starb. Seine Formensprache verbindet die Kontinente, bisher ging sein schmales, feines Oeuvre im Schatten des überragenden Namensvetters Adolf
Die Gemeinde Gallspach hat einen einzigartigen spirituellen Ortskern: ein Kirchen-Neubau integriert die alte Apsis und den Turm.Hoch über der Hauptstraße wachte die Gallspacher Kirche über Ort und Verkehr. Seit 1344 ist sie Pfarrkirche, ihre Fundamente stammen aus dem Mittelalter. In den 1960ern blühten hier Fremdenverkehr und Kurkultur, 3000 Betten bot die 2800-Seelen-Gemeinde an. Der kleine, einschiffige Sakralbau konnte dem Ansturm kaum standhalten, Abgase und Zeit setzten ihm zu, 1973 erwog man einen Neubau, doch der Aufschwung verebbte und mit ihm die Euphorie.Da brannte 1987 das
Mit 30 Modellen wichtiger Bauten und Projekte wird im Wiener Ringturm das faszinierende geometrische Universum des visionären russischen Architekten Konstantin Melnikow präsentiert.Konstantin Melnikow - Architekt" steht über der gläsernen Eingangsfront seines Ateliers in Moskau, einer Komposition aus Licht und Raum: zwei von wabenförmigen Scheiben durchbrochene Zylinder, die nahtlos ineinandergreifen. "Unser Haus erklingt stolz wie ein Solo im Lärm und Getöse der unproportionierten Bauwerke der Hauptstadt. Und es stimmt sich, wie aus einer höheren Harmonie, mit entschlossener Spannung
Das Wien Museum zeigt: Erich Boltenstern war nicht nur der Erbauer des Wiener Ringturms, sondern ein solider Architekt mit vielen Arbeitsfeldern.Als Symbol des Fortschritts stand der zeitlos elegante, 73 m hohe Wiener Ringturm am Beginn einer modernen Ära. "Das ist nicht Amerika, das ist Österreich ...", kommentierte die Wochenschau seine Eröffnung am 14. Juni 1955. Mit diesem Bürohochhaus schuf Architekt Erich Boltenstern ein Stadtwahrzeichen und sein Hauptwerk. Ebenso souverän bewältigte er die delikate Aufgabe eines vornehm-gediegenen Operninterieurs. Diese Pole zeigen seine
Wenn Qualitätswinzer und Baukultur sich treffen: Wiener Ausstellung dokumentiert einen Boom.Das Centre Pompidou zeigte 1988 die Schau "Châteaux Bordeaux". Von Frankreich und dem kalifornischen Napa Valley aus eroberte der Weinarchitektur-Boom die Welt, Stararchitekten planen die Prestigegüter der Wein-Elite. Christian Moueix beauftragte Herzog & de Meuron: die Dominus Estate Winery mit der Basaltbrocken-im-Drahtgitter-Fassade wurde zur Ikone.Die Kombination Wein und Architektur fand auch hierzulande fruchtbaren Boden und in den kleinen, gewachsenen Betrieben ihre eigene Ausformung. Seit den
"We feed the world" dokumentiert die skandalösen Methoden des Lebensmittelhandels.Brotlaib-und Baguettemassen, die tonnenweise auf einen Wiener Müllplatz purzeln. Keine zwei Tage alt, könnte die unverdorbene Retourware den ganzen Brotbedarf von Graz decken. "Noch immer bleiben alte Leute stehen, weil sie nicht glauben können, was ich da mach", sagt der lkw-Fahrer, der sie täglich ablädt. Das ist nur eine der haarsträubenden Realitäten hinter den Lebensmitteln, die Erwin Wagendorfer in seinem Dokumentarfilm "We feed the world" aufspürt. Die Reise führt zu heimischen Bauern,
Das Jüdische Museum Wien zeigt Beispiele neuer identitätsstiftender jüdischer Architektur.Schon vor der Eröffnung zog das kantig-zerklüftete jüdische Museum von Daniel Libeskind in Berlin Tausende Schaulustige an. Seine einzigartige Form resultiert aus der komplexen Überlagerung von Bedeutungs-, Orts- und Zeitebenen, mächtig und verletzlich zugleich umhaust die Titanzinkfassade mit messerscharf eingeschnittenen Fensterschlitzen den vielfach geknickten, durchkreuzten inneren Weg der Erinnerung. Fünf Leerräume symbolisieren das Unzugängliche: die Auslöschung so vieler
"Die syrische Braut" irrt durch das israelisch-arabische Labyrinth .Mona (Clara Khoury) lebt im Dorf Majdal Shams auf den von Israel besetzten Golanhöhen. Als Bräutigam wählte ihr die Familie den fernverwandten, syrischen tv-Star Tallel (Derar Sliman), mehr als die Fernsehfigur kennt sie jedoch nicht. Geheiratet wird im Niemandsland zwischen Israel und Syrien, dort geht sie einer ungewissen Zukunft an der Seite eines Fremden entgegen. Gewiss ist nur eins: Es gibt kein Zurück."Die syrische Braut" von Regisseur Eran Riklis registriert alle innerfamiliären Ereignisse, behördlichen
Der israelische Regisseur Nir Bergman führt seine Heldin in "Broken Wings" durch eine apathische Welt. Erst die Katastrophe hilft weiter.Jeden Tag, der vergeht, verschwinde ich ein bisschen mehr," singt Maya bei den Proben zu einem Song-Wettbewerb. Das Lied schrieb sie selbst, ihr ausdrucksvoller Gesang verleiht ihm Seele. Der Siegerin winkt ein Plattenvertrag, doch auftreten kann sie nicht: denn Mutter Dafna hat Nachtdienst, Bruder Yair (Nitai Gaviratz) verweigert Schule und Leben, versteckt sich im lächerlichen Mauskostüm, in dem er Flugzettel verteilt. Ersatzmama Maya muss auf die
Pionierinnen der Architektur der 1920er Jahre in Wien zu sehen.In den "wilden" Zwanzigern begannen Frauen, sich von Heim und Herd zu lösen, ihre Potentiale zu entdecken und Männerberufsfestungen zu stürmen. Doch viel, was die weibliche Avantgarde der Bauhaus-, technischen Hochschul- und Akademieabsolventinnen zu Design und Architektur der Moderne beitrug, ging im Schatten ihrer Partner unter.Auf den Spuren der "neuen Frauen im neuen Bauen Deutschlands" erforschten Ute Maasberg und Regina Prinz diverse Archive. Die Essenz davon zeigt die Schau "Die Neuen kommen!", die nun um Wien-Bezüge
In "Rhythm is it!" lässt das gemeinsame Musizieren 240 Jugendliche über sich hinauswachsen.Igor Strawinsky's "Sacre du printemps" veränderte das Leben des zehnjährigen Simon Rattle. "Nach dieser Musik schien alles zehnmal so groß. Ich fühlte, als ob mich eine Art Feuer durchdrungen hätte. Von da an wusste ich, dass ich Dirigent werden wollte." Die 239 Mädchen und Jungen aus Berliner Schulen, die am "Sacre"-Tanzprojekt teilnehmen, wissen nicht, wohin im Leben. Die meisten sind zwischen 11 und 17 Jahre alt, vereinsamt, unsicher - im eigenen Körper ebenso wenig daheim wie in den
Im Dokumentarfilm "My Architect - A Son's Journey" sucht Regisseur Nathaniel Kahn das Wesen seines übergroßen Vaters Louis Kahn zu fassen.Louis I. Kahn is found dead": Zeitungsausschnitte bilden den kargen Ausgangspunkt der filmischen Spurensuche "My Architect - A Son's Journey". Regisseur Nathaniel Kahn war elf Jahre, als sein Vater 1974 auf der Pennsylvania Station an Herzinfarkt starb. Einsam, unerkannt, an einem anonymen Ort, die Adresse im Pass hatte er ausgestrichen. Schicksalhaft stimmiges Ende eines unbehausten Lebens, das in radikaler Hingabe der Architektur geweiht war.Kahn
Im Gegensatz zu Wien fanden gedeckte Einkaufspassagen in Prag rege Verbreitung. Im Wiener Ringturm ist ihre Architektur zu entdecken.Bis heute behaupten sich in Prag Passagen als traditions- und stilreiche Alternative zur Shopping-Mall. Im Gegensatz zu Wien, wo man über repräsentative Straßen statt durch glasüberdachte Palais flanierte, erfuhr der Bautyp der Einkaufspassage in der tschechischen Metropole rege Aufnahme und innovative Verbreitung.Einen Überblick über die reiche Vielfalt bietet die Schau "Passagen aus Prag" im Wiener Ringturm. Ein Modell veranschaulicht das dichte Netz, in
Peter Eisenmann, Querdenker und Philosoph unter den Architekten, im Wiener MAK.Peter Eisenman ist hochgradig harmonieresistent, sein Ruevre geprägt vom Fragmentarischen und Prozesshaften. Hartnäckig widersetzt er sich gefälliger Ästhetik und reinem Formalismus. Seine Rauminstallation "Barfuß auf weiß glühenden Mauern" verwandelt die ehrwürdige Ausstellungshalle im Wiener mak in ein irritierendes Labyrinth Eine 2,55m niedrige Zwischendecke und Düsternis sorgen für drückende Grundstimmung. Nur einige bewusste Durchbrüche geben ungewohnte Perspektiven auf die historische Halle frei.
Neuland im Wiener Ringturm: Der Architektur-Aufbruch im Bukarest der Zwischenkriegszeit.Auf den Spuren der europäischen Moderne zeigt die Reihe "Architektur im Ringturm" Länder abseits der allgemeinen Aufmerksamkeit. Derzeit ist "Architektur in Bukarest 1920 - 1940" zu entdecken. Texte und Pläne von 50 Bauten zeigen vor allem das Werk der Pioniere Marcel Iancu, Horia Creanga und Duiliu Marcu, aktuelle Schwarzweißfotos von Pierre Levy den großteils sanierungsbedürftigen Zustand der Gebäude. Die Schau, zeigt eine sehr spezifische, von anonymer romanischer und orientalischer Architektur
Edith Jud gelingt es in ihrer Dokumentation "Dieter Roth", die Persönlichkeit dieses ebenso radikalen wie wegweisenden Universalkünstlers zu fassen.Farbverläufe in vielen Schattierungen: Mit einem Zoom in den Kosmos des Hamburger "Schimmelmuseum" beginnt Edith Juds Doku "Dieter Roth". Hier stehen zwei Türme, 3000 Kilogramm schwer, bestückt mit Kopfbüsten aus Schokolade und Zucker, verrottend, von Insekten löchrig gefressen. Unerbittlich radikal setzte sich Roth (1930-1998) mit allen Formen des Verfalls auseinander. Ebenso schonungslos ehrlich dokumentierte er in seinen "Soloszenen" sein
Voller Poesie, Sprachwitz und subtiler Situationskomik verfolgt Alain Corneau in "Stupeur et Tremblements" den Abstieg der Belgierin Amélie zur Kloputzfrau in einer japanischen Firma.Bachs Goldbergvariationen, die Kamera gleitet über ein weiß gepudertes Gesicht, der Mund ist in Geisha-Manier zum schmalen Rechteck geschminkt: ein Bild vollkommener Ästhetik, aus dem irritierend blaue Augen blitzen. Sie gehören der Belgierin Amélie, die ihre Kindheit in Kansai verbrachte und Japanerin sein will. Ein paradoxes Ideal, das zwangsläufig an der Wirklichkeit scheitern muss. Amüsant, feinsinnig
Wichtige Bauwerke der Moderne, der rüde Charme der siebziger Jahre oder ein Ambiente wie am "Zauberberg": Die Kurorte der Slowakei haben architektonisch einiges zu bieten.Wie keine andere Epoche veränderte die Moderne die Slowakei. Seit der Wende zum 20. Jahrhundert legte die Architektur hier mit weit reichenden städtebaulichen und sozialen Konzepten den Grundstein zur Modernisierung der Gesellschaft. Einflüsse aus Ungarn, Otto Wagner samt Schule und der Brünner Funktionalismus bildeten das Dreigestirn, unter dem sich eine vielseitige, eigenständige Architektur bildete. Mit hohem
Mit einem großartigen Hauptdarsteller führt Gabriele Salvatore in "Ich habe keine Angst" ein Drama des Südens konsequent aus der Kinderperspektive bis ans zartbittere Ende.Meterhohe, sattgelbe Kornfelder, roter Mohn: unendlich weit erstrecken sich die goldenen Wogen an staubigen Straßen zum tiefblauen, wolkenlosen Horizont. Hier spielt großteils Gabriele Salvatores "Ich habe keine Angst". Sie sind ein Bild für Apulien, Italiens vergessenen Süden. Zwischen den wogenden Ähren, die den Lebensunterhalt des winzigen Dorfes Aqua Traversa nicht mehr tragen, lauert Gefahr.In diesem Spielfeld
"Okay" ist das geistreich-witzige Porträt einer herben Sozialarbeiterin, deren Leben durch das Sterben des Vaters aus den Fugen gerät.Je realistischer eine Geschichte ist, umso stärker ist sie," sagt Jesper D. Nielsen, Regisseur von "Okay". Bewusst wählte er eine sehr alltägliche Bildersprache, umso präziser sind das fulminant witzige Drehbuch (Kim Fupz Aakeson) und die überzeugende Charakterzeichnung. Einzigartig herb verletzlich verkörpert Paprika Steen ("Das Fest") die ruppige Sozialarbeiterin Nete. Sie hat eine messerscharfe Zunge, tausend gewehrsalvenartig vorgebrachte Argumente,
Einblicke in die Architektur von Baumschlager und Eberle.Mit so klugen, günstigen wie zeitlos eleganten Wohnbauten machten Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle Mitte der 80er auf sich aufmerksam. Sie zählen zu den wichtigsten Protagonisten der "Vorarlberger Schule", die Planen und Bauen als Dienstleistung betrachtete und ausgehend von Bauherrnbedürfnissen und handwerklich-technologischen Ressourcen vor Ort Architekturverständnis und Niveau eines ganzen Bundeslandes grundlegend in ungeahnte Höhen zu heben vermochte.Baumschlager&Eberle führen heute ein international renommiertes Büro,
"Soho in Ottakring" infiltriert den 16. Wiener Gemeindebezirk zum fünften Mal mit Kunst, aktuellen Debatten und grenzüberschreitendem Kochen.Im pulsierenden Brunnenviertel leben auf engstem Raum 13.000 Menschen verschiedener Kulturen und Religionen zusammen. Seit fünf Jahren infiltriert es das Public-Art-Projekt "Soho-Ottakring" temporär mit brodelnder Kunst. Mutig setzt Initiatorin Ula Schneider mit Daniela Koweindl und Ljubomir Bratic vom B.U.M. (Büro für ungewöhnliche Maßnahmen) heuer auf Reflexion, Konzentration und Nachhaltigkeit."Wir wollen Allianzen vorantreiben, um die
Eine Ausstellung im Kaiserlichen Hofmobiliendepot dokumentiert die Wanderschaft zu heiligen Orten in Spanien, Tibet und Peru.Die rituelle Wanderschaft ist so alt wie die Menschheit: alle Kulturen und Religionen kennen Wege zu heiligen Orten. Pilgerreisen sind Massenbewegungen und Grenzgänge. Der Fotograf Christoph Lingg und die Germanistin Susanne Schaber folgten den ausgetretenen Pfaden des Jakobswegs, umrundeten den heiligen Berg Kailash in Tibet und machten sich auf den beschwerlichen Fußmarsch zum Qoyllur Rit'i, einer Hochebene in den Anden Perus. In poetischen Schwarzweißfotos und
Harald Friedl vermittelt in "Africa representa" das widersprüchliche Lebensgefühl dieses Kontinents.Die westliche Fernperspektive sieht Afrika als "vergessenen Kontinent", geprägt von Elend, Krieg, und Naturkatastrophen. In seinem ambitionierten Dokumentarfilm "Africa representa" schickt Harald Friedl die Symbolfigur eines Heimkehrers (verkörpert vom charismatischen Sidede Onyulo) aus der europäischen Diaspora durch Zentral-Tansania. Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln reflektiert er in poetischer Kunstsprache das Fremd-geworden-Sein.Hautnah und packend gestaltet sich die Konfrontation
Der Band des Architekten Roland Rainer erzählt die Geschichten seines Schaffens.Roland Rainer war nicht nur ein großer, charismatischer Mensch, Lehrer, Stadtplaner, Denker und Architekt, er war ein Berufener. Er lebte für seine Profession, an die er höchsten Anspruch stellte: alle Lebenszusammenhänge komprimiert in der jeweiligen Bauaufgabe zu erfassen. Ob im Städtebau oder beim kleinen Objekt wie dem radikal praktisch-schönen Stapelsessel oder dem hochreduziert designten Garderobenständer aus Stahl für die Wiener Stadthalle: allem begegnete er grundsätzlich mit verantwortungsvoller
Ästhetisch berückend, doch emotional unterkühlt ist Fosco und Donatello Dubinis "Reise nach Kafiristan".Kafiristan, das legendenumwobene "glückliche" Tal im Vorderen Orient, ist für die exzentrische Annemarie Schwarzenbach und die vernünftige Ella Maillart das Ziel aller Träume. Von innerer Unrast getrieben, wird der weiße Fleck der Landkarte zur Projektionsfläche ihrer Sehnsüchte. Europa ist 1939 von politischen Wirren gebeutelt, die Fremde verheißt Heilung. "Es ist die letzte Chance, mich in die Hand zu bekommen", schreibt Schwarzenbach. Ihre Sprache durchzieht als Stimme aus dem
Michael Sturmingers sensibler Film "Hurensohn" zeigt das Rotlichtmilieu aus der Perspektive eines Kindes.Hurensohn" ist ein gebräuchliches Schimpfwort. Was, wenn es wirklich zutrifft? In der Verfilmung des Romans von Gabriel Loidolt betrachtet Regisseur Michael Sturminger eine käufliche Frau aus der vernebelten Perspektive eines einsamen Kindes und Halbwüchsigen. Ohne peinliche Schlüpfrigkeit zeigt er die armselige Alltagsseite des Rotlichtmilieus und macht in kleinen Szenen das ganze Drama des Sohnes spürbar.Ozrens Mutter Silvija (Chulpan Khamatova), eine Schöne aus Ex-Jugoslawien,
Der Architekt Hubert Prachensky prägte über Jahrzehnte das Aussehen nicht nur eines Dorfes.Eine erfolgreiche Karriere war Architekt Hubert Prachensky, Spross der berühmten Prachensky-Baumann-Dynastie, fast in die Wiege gelegt. Mit dem Hotel Monte Pana im Grödental und Seilbahnstationen auf der Hungerburg, der Seegrube und dem Hafelekar auf der Nordkette hatte sein Onkel Franz Baumann (1892-1974) Marksteine modernen Bauens im alpinen Raum gesetzt. Vater Theodor (1888-1970) gestaltete als Innsbrucker Oberbaurat die Stadt maßgeblich, mit Baumann plante er die Hauptschule Hötting, mit Jakob
In Michael Winterbottoms "In this World" verschwimmen Fiktion und Wirklichkeit: Hautnah begleitet die Handkamera zwei Flüchtlinge auf ihrer beklemmenden Reise in eine bessere Zukunft.Karge Berge, kleine, überbelegte Lehmhäuser, primitivste Wasserversorgung: 53.000 Flüchtlinge leben im Lager Shamshatoo der pakistanischen Grenzstadt Peshawar. Ihre Tagesration besteht aus 480 Gramm Weizen, Öl und Hülsenfrüchten, informiert eine Stimme aus dem Off. Der halbwüchsige Waise Jamal, ein Afghane, lebt hier in einer Großfamilie, arbeitet im Steinbruch für weniger als einen Dollar pro Tag.Mitten
Pfiffige Architektur auf wenig Platz.Die anonymen Riesenplattenbauten und Satellitenstädte der siebziger wurden oft zu Problemzonen, die allgemeine Rezession brachte den darauffolgenden Bauboom in grünen Randzonen zum Erliegen. Auch der Traum vom Einfamilienhaus mit der Folge der Zersiedelung wird zunehmend brüchig, neue Selbständige und Kreative leben ohnehin lieber in der Stadt. Die City wird wieder zum attraktiven Lebensraum mit allen Vorteilen urbaner Infrastruktur.Baugrund ist hier aber rar und teuer. Nachverdichten, Lücken schließen oder auf Dachzonen alter Häuser aufstocken,
Sechs Frauen, die das KZ Ravensbrück überlebten, erzählen in einem Dokumentarfilm "Vom Leben und Überleben".Ich bin geboren als lediges Kind. Meine Mutter war Magd am Bauernhof, mein Vater wollte mich nicht", sagt die kärntner-slowenische Bäuerin Helene Igerc. Ab 1942 durchstreifen Partisanen die Wälder, sie arbeitet beim Stiefvater auf dem Feld. "Am 18. August ernten wir auf einer steilen Wiese, unten im Tal ist ein Schatten, Gestalten stehen auf, nähern sich". Man unterstellt Kooperation mit Partisanen, sie wird mit ihrer Schwester nach Ravensbrück deportiert.Igerc ist eine der
Die Wiener Ringstraße auf alten Fotografien.Es ist mein Wille, daß die Erweiterung der inneren Stadt Wien mit Rücksicht auf eine entsprechende Verbindung mit den Vorstädten ehemöglichst in Angriff genommen und auf die Regulierung und Verschönerung Meiner Residenz- und Reichshauptstadt Bedacht genommen werde": so beginnt das Handbillet von Kaiser Franz Joseph I. am 20. 12. 1857, das den Grundstein zum Ringstrassenbau legte. Ein "Concurs" für wurde vorgeschrieben und "daß im Übrigen den Concurrenten freier Spielraum bei Entwerfung gelassen werde".Der Bau der Ringstraße war ein
Barbara Albert zeichnet in ihrem neuen Film "Böse Zellen" ein Panorama des Abgründigen im Banalen.Wo Banalität in den Abgrund mündet, gedeihen Barbara Alberts "Böse Zellen". Tumorartig breiten sie sich aus, ziehen undurchschaubare Netze zwischen den Protagonisten. Auf der Suche nach Glück taumeln sie stumm durch schöne, kalte Shoppingwelten, hoffen aufs große Los, die große Liebe, den Auftritt in einer populären "Talkshow". Alle sind verstrickt in Abhängigkeiten, versuchen irgendwie, mit dem Schicksal fertig zu werden. Die Bewältigungsstrategien reichen von der Flucht in Konsum,
Richard Serras Kunstwerke in Schwarz-Weiß.In der Reduktion der Form an die Essenz und Wesenhaftigkeit der Dinge vorzudringen, ist das Ziel aller Minimalisten. Mit seinem suprematistischen "schwarzen Quadrat" schuf der russische Avantgardist Kasimir Malevich eine Ikone der Moderne. Selbst wenn er sich im Spätwerk wieder davon löste, ist die Abstraktion aus der Kunst nicht mehr wegzudenken. Einer der ganz großen Minimalisten der Gegenwart ist Richard Serra. 1969 verlieh er in der Skulptur "One-Ton-Prop" dem archaischen, stabilen Körper des Kubus reizvolle Fragilität, indem er die
Mit "Auswege" ist Nina Kusturica ein so verstörendes wie sensibles Porträt häuslicher Gewalt gelungen. Ein unverzichtbarer Film.Gewalt ist ein Tabu-Thema, nistet wie ein böses Tier in der Privatheit der Familien, bricht sich als Alltagsphänomen unbemerkt Bahn und betrifft vor allem Frauen und Kinder. In "Auswege" spürt Nina Kusturica dem Phänomen behutsam nach. Dank großartiger Darsteller und dem sensiblen Drehbuch von Barbara Albert wird "Auswege" zum eindringlichen, verstörenden Porträt gegenseitiger Abhängigkeit, ohne in Voyeurismus, einseitige Verurteilung oder
Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt Plakatkunst aus der Zeit um 1900.Signalfarben, einige mit Grandezza hingeworfene Striche: die Lithografien von Henri Tolouse-Lautrec brachten das Lebensgefühl einer Epoche auf den Punkt. Sie lösten einen wahren Plakatboom in den expandierenden Metropolen aus, der um 1900 auch Wien erfasste. Die Ausstellung "Kraftflächen" zeigt 83 Preziosen aus einer Zeit, als Plakate noch visuelle Sprengkraft hatten. Das gebündelte kreative Potenzial, das in prägnante Bildbotschaften floss, beeindruckt bis heute.Um 1913 verfügte Wien über 3.000
Die große Jawlensky-Retrospektive in der Kunsthalle Krems zeigt alle Phasen des Malers, vom realistischen Beginn bis zu den abstrakten archetypischen Gesichtern.Ein kleines, weißes Licht im dunklen Auge ist der hellste Fleck in Alexej von Jawlenskys "Der Jude Abraham". Fast magisch zieht es den Blick auf sich, lässt den Alten lebendig und aufmerksam schauen. Reduziert auf Grautöne, mit wenig Ölfarbe malte Jawlensky das Porträt 1893 auf grob durchschimmernde Leinwand. Es ist das früheste von 120 Werken der Retrospektive "Magische Bilder" in der Kunsthalle Krems. Der realistische Beginn
Hans-Christian Schmids "Lichter" gibt Einblick in menschliche Schicksale im Kampf um ein besseres Leben.Im Dunkeln, realitätsnah im Dogma-Stil gefilmt, beginnt der Episodenfilm "Lichter" von Hans-Christian Schmid. Am Ende aller Kräfte tappt eine Gruppe ukrainischer Flüchtlinge durchs Unterholz. "Beim ersten Haus links erwartet man euch," sagt der Schlepper und verschwindet. Das teuer bezahlte Traumziel Berlin entpuppt sich als blanker Betrug, man ist in Slubice, einem polnischen Grenzkaff an der Oder. An dieser Stelle scheiden sich die Geister zwischen Ost und West, verlieren oder gewinnen,
Ein sommerliches Opiat für westliches Publikum: "Bollywood/Hollywood".Bollywood, das indische Pendant zu Hollywood, boomt. Sinnliche Kurven, samtäugige Stars in üppigen Kostüm- und Ausstattungsorgien: Aufgepeppt mit flotten Hits und Dialogen rühren die Liebesmelodramen Millionen Inder zu Tränen. Bollywood ist Opium fürs Volk, das zunehmend auch westliches Publikum verzückt. Als spritzig-witzig entschlackte Mischung inszenierte Deepa Mehta "Bollywood/Hollywood". Mit genretypischem Plot und Starbesetzung, mitreißenden Songeinlagen und spitzen Querverweisen wird Indiens Traumfabrik im
Die Kreation des Eigenheims als Spiegel des Selbst.Wohnungen sind Spiegel eines Menschen: Lebensgewohnheiten, Ordnungsliebe oder ihr Gegenteil, ein Hang zum Kitsch, Schwerpunkte und Interessen werden nirgends so deutlich wie "zu Hause". 24 Menschen, Männer und Frauen, Singles und Paare haben der Wohn- und Gartenjournalistin Ruth Wegerer und dem Fotografen Harald Eisenberger detaillierte Einblicke in ihren Lebensraum gewährt. So unterschiedlich Berufe, Charakter und Wohnungen sind, eins ist ihnen gemeinsam: die bewusste Gestaltung der eigenen vier Wände als Ausdruck des persönlichen
In seinem Meisterwerk "Long Walk Home" erinnert Phillip Noyce anhand einer wahren Geschichte an die Brutalität, mit der die australische Rassenpolitik Aborigines zu Weißen machen wollte.Long Walk Home" ist nicht erfunden. Der Film erzählt eine wahre Geschichte, die vom ersten Moment an in den Bann zieht und blankes Entsetzen auslöst. Unerbittlich prallen in Phillip Noyces Meisterwerk die Kulturen aufeinander. In großartigen Naturpanoramen von Wüste und Busch (Kamera: Christopher Doyle) leben die Aborigines mit ihren Riten. Kolonialisierung, Barackenarchitektur, Geleise zerstören jedoch
Flexible Stadtnomaden, Teleworker, Patchworkfamilien: die pluralistische Gesellschaft stellt Städte und Wohnbau vor neue Anforderungen. Zwei neue Bücher zeigen innovative Lösungsansätze aus den Niederlanden, Österreich, Deutschland und der Schweiz.Reihenhausmonotonie in der Ödnis von "Suburbia", Großsiedlungen mit Verslumungstendenz, Stadtflucht ins Grün der Umlandgemeinden: der Städtebau ist tot, es lebe der "urban sprawl". Sozial engagiert traten die Architekten der Moderne an, um verarmte Massen mit billigem Wohnraum zu versorgen. In einer Überfluss- und Konsumgesellschaft wurde
Der ungarische Regisseur György Pálfi demontiert in "Hukkle" die Idylle eines Dorfes - wortlos, bedeutungsschwer und bisweilen langatmig.Eine Schlange windet sich im Vorspann von "Hukkle - Das Dorf" geheimnisvoll über die Leinwand: Vorbotin und Sinnbild für das trügerische Idyll, das der ungarische Regisseur György Pálfi in seinem jüngsten Film wortlos und systematisch von Beginn an demontiert. Wie ein running Gag durchzieht ein Alter mit Schluckauf den Film, der bis auf dieses spaßig-krankhafte "Hicks" ganz ohne Sprache auskommt.Ins Groteske vergrößert, unheimlich verfremdet,
Das Architekturzentrum Wien zeigt eine Auffassung von Bauen, die Leben und Gesellschaft nachhaltig verändert:Samuel Mockbee, der charismatische Gründer des "Rural Studio", glaubte an die Kraft einer Architektur, die das Leben verbessern kann. Er begann in Hale County, Alabama, einem der verarmtesten Flecken Amerikas. Sumpfige Landstraßen, urwaldartiges Föhrendickicht, verrottete Wohnmobile, verlassene Scheunen, baufällige Hütten, eine lose Ansammlung barackenartiger Bauten prägen die Region, wo vor allem Arme, Arbeitslose und Schwarze leben. Hier gründete Mockbee 1992 sein "Rural
"Rivers and Tides" ist mehr als eine Dokumentation: Es vermittelt eine künstlerische Lebensphilosophie.Mit gefrorenen Fingern fügt der schottische Land-Art-Künstler Andy Goldsworthy zurechtgebissene Eiszapfen zur schlangenförmigen Skulptur. Die Temperatur hält ihre Teile zusammen. Sie ist das Element, das diese Landschaft prägte. Die Sonne wird die fragile Arbeit in vollendeter Schönheit erstrahlen lassen, um sie dann zu zerstören. Zeit ist wesentlich in Goldsworthys Kunst, die weit über die Reflexion hinausreicht. Sein langsames, prozesshaftes Arbeiten beinhaltet den Kreislauf der
Michael Caine läuft als "Stiller Amerikaner" zwischen den Kriegs- und Liebesfronten zur Höchstform auf.Leuchtende Barken am nächtlichen Fluss, eine schöne Frau, eine zarte vietnamesische Stimme, da durchbricht ein Granatsplitter das exotische Idyll. Mit einer Leiche und dem Ende der Geschichte beginnt "The Quiet American". Philipp Noyces Verfilmung des Graham-GreeneRomans ist fulminant. Ein Thriller, der Vietnam nicht mit Blut-und Gewaltorgien abhandelt, sondern auf die spannungsgeladene Psychologie im Dreiecksverhältnis von zwei Männern und einer Vietnam-Schönheit setzt.Als alternder
André Téchiné zeichnet in seinem Drama "Loin - Weit weg" ein beeindruckendes Bild des Lebens in Marokko.Greifbar nah scheint Spaniens Küste am Hafen der marokkanischen Stadt Tanger. Ihr Anblick nährt die Sehnsüchte vieler Flüchtlinge, die im urbanen Schmelztiegel zwischen den Kontinenten gestrandet sind. "Loin - Weit weg" von André Téchiné spielt an diesem Ort der Unbehausten, deren Leben vom Wunsch nach einer besseren Zukunft bestimmt wird. Die Situation der Stadt zwischen den Welten spiegelt das zerrissene Innere der Hauptpersonen wider, die alle an einem Wendepunkt ihres Lebens
Fernando Meirelles' Meisterwerk "City of God" zeigt, wie in den Slums von Rio Kinder zu Killern werden.Die Kinder der "City of God" können weder lesen noch schreiben. Doch sie wissen, wie man tötet. Drogenhandel und Waffen machen die Favela in Rio de Janeiro zum brodelnden Hexenkessel eskalierender Gewalt. Buscapé (Alexandre Rodrigues) wächst hier auf, er träumt davon, Fotograf zu werden - nicht Killer. In Einschüben und Rückblenden, packend und hautnah am Geschehen erlebt man mit ihm die Gangsterstory der "City of God". Fernando Mereilles und Katja Lund verfilmten Paulo Lins'
Die Komödie "Der Sohn der Braut" ist ein hochdramatisches Bekenntnis zur Liebe.Voll Witz, südländischem Charme, und Poesie zeichnet der argentinische Regisseur Juan José Campanella in "Der Sohn der Braut" ein buntes Bild vom Leben mit seinen Höhen, Tiefen und Träumen.Am Anfang des Films steht ein sonnendurchfluteter, historisierend verfremdeter Blick in die Kindheit zurück, als das Leben noch unbeschwert war: Der kleine Rafael Belvedere jagt - als Zorro verkleidet - seine Freunde. Eine Überblendung des Augenpaares führt ins Heute, zum erwachsenen Rafael (Ricardo Darín). Stumpf hockt
Mit viel Atmosphäre und einer grandiosen Hauptdarstellerin erzählt Emanuele Crialese die Verstrickungen einer ungestümen Frau mit den Konventionen ihres Dorfes.Auf der sizilianischen Insel Lampedusa herrschen noch traditionelle, von Religion und sozialer Kontrolle geregelte Verhältnisse. Das Meer bestimmt das Leben. Die Kinder spielen am Strand und im Wasser, Fische, Krustentiere und Muscheln sorgen für das Einkommen. Emanuele Crialese fängt in "Lampedusa-Respiro" in sonnendurchtränkt greller Farbigkeit und irritierend schönen, traumhaften Unterwassersequenzen die spezielle Atmosphäre
In der Ausstellung "Freuds verschwundene Nachbarn" verdichtet sich exemplarisch ein Stück Zeitgeschichte.Sigmund Freud war der prominenteste Bewohner der Berggasse 19, doch nicht der einzige Psychoanalytiker, der hier lebte. Dorothy Burlingham, Tochter des Glaskünstlers und Juweliers Louis Comfort Tiffany, kam mit ihren Kindern 1925 nach Wien. Amerikanischen Standard gewohnt, ließ sie ihre Wohnung im zweiten Stock von den Architekten Felix Augenfeld und Karl Hofmann umbauen. Ihr ältester Sohn war krank, eine Behandlung bei Anna Freud sollte ihm helfen. Die beiden wurden Freundinnen, der
29 Projekte des Wiener Schulbaus.Schulen prägen nicht nur das architektonische Bewusstsein eines Kindes, sie bestimmen auch sein Verhältnis zu Umwelt, Mitschülern und Autoritäten. Lange, dunkle Gänge, hierarchisch angeordnete Klassen und ähnliche Strukturen erzeugen eher ein Klima der Angst als offene, lichtdurchflutete Gebäude mit großen Hallen, Pausenräumen, Speisesälen und Grünbereichen, in denen sich der kindliche Bewegungsdrang ungehindert austoben kann.In der architektonisch ehrgeizigen Ära von Planungsstadtrat Hannes Swoboda wurde Anfang der Neunziger das "Wiener
Der unnachahmliche Silberblick unter den schwarzgetuschten Wimpern, Blondhaar, Stupsnäschen, Schmollmund und Leberfleck: wie keine andere Ikone der Filmindustrie verkörpert Marilyn Monroe Erotik, gepaart mit naiver Unschuld. Das Haar blondiert, blaue Kontaktlinsen in den Augen, perfektes Make-up: der Mythos Marilyn ist ein raffiniert arrangiertes Kunstprodukt, das wahre Gesicht hinter der Maske nur in seltensten Augenblicken zu erahnen.Dem berühmten Mode- und Werbefotografen Bert Stern gelangen in der Luxussuite Zimmer 96 des Bel Air Hotels in Los Angeles Aufnahmen, in denen die "wahre
In "Tears of the Black Tiger", einer Hommage an die Melodramen der fünfziger Jahre, bleibt kein Klischee ungenutzt.Pink und türkis sind die Idealfarben für Kitsch und Klischee. Von beidem trieft "Tears of the Black Tiger", eine gelungene Referenz an alle Traumfabriken dieser Erde. Der Pavillon, in dem die schöne Rumpoey (Stella Malucchi) sehnsuchtsvoll auf ihre große Liebe wartet, ist pink und türkis. Auf einem Baumstamm sitzend spielt "Black Tiger" (Chartchai Ngamsan), ein Killer mit sanfter Seele, auf seiner Mundharmonika ein trauriges Lied. Sonne und Wolken der perfekten Szenerie sind
Zum 100. Geburtstag von Hans Fronius: Das Essl-Museum konfrontiert Figuren des Spätwerks mit thematisch verwandten zeitgenössischen Bildern der Sammlung.Er sucht das Schöne nicht, sondern das Wahre, auch wenn es erschreckend ist", so Monsignore Otto Mauer über den Grafiker Hans Fronius. "Er macht dem Publikum weder Konzessionen noch narrt er es mit unmissverständlicher Geste. Er wird kühn und heftig im Ausdruck, aber hasst die Natur nicht."Vor 100 Jahren wurde Fronius in Sarajewo geboren. An der Hand seines Arzt-Vaters wurde der elfjährige Knabe Augenzeuge des Mordes an Thronfolger
Der großartige dänische Dogma-Film "Open Hearts" von Susanne Bier erzählt eine schicksalshafte Tragödie voll menschlicher Anteilnahme und psychologischer Genauigkeit.Der Verzicht auf das Ausleuchten des Sets, auf kunstvolle ästhetische Arrangements, die Gleichzeitigkeit von Bild und Ton: diese und andere, auf größtmögliche Authentizität abzielende Regeln der Dogma-Filmer erzeugen unmittelbare, fast emotionale Nähe. Susanne Biers "Open Hearts" folgt einem Drehbuch von schicksalshafter Tragik. Dank der dokumentarhaften, fast beiläufig wirkenden Dogma-Ästhetik, hervorragenden Dialogen
"Atanarjuat - Die Legende vom schnellen Läufer" lässt eine Inuit-Legende auferstehen.Archaisch, allgemeingültig, ewig ist die extreme Landschaft, in der "Atanarjuat - die Legende vom schnellen Läufer" erzählt wird. Das undurchdringliche, blendende Schneeweiß der kanadischen Arktis ist die dominierende Farbe dieses Films, der einen tausend Jahre alten Inuit-Mythos heraufbeschwört. Regisseur Zacharias Kunuk ist selbst in der arktischen Tundra geboren. Als er ein Kind war, wurde ihm die Legende erzählt.Der böse Fluch eines Schamanen lastet auf einem Nomadenstamm. Das Überleben in der
Eine Ausstellung mittelalterlicher Handschriften des Schottenstiftes.Seit jeher waren Klöster Orte der Wissensvermittlung. Das Wiener Schottenstift ist dies mit seinem renommierten Gymnasium bis heute, es kann auf eine besonders lange Tradition verweisen. Irische Mönche gründeten den Konvent 1155, sie betrieben die älteste Schreibstube Wiens. Das Stift besitzt wertvolle handgeschriebene Urkunden aus dem Hoch- und Spätmittelalter. Erstmals öffnet es nun seine Archive und zeigt herausragende Exponate aus dem umfassenden Bestand. Besonders faszinierend sind die vielfarbigen Prachtbände mit
Die "Metropolis"-Reprise "Robotic Angel" ist ein Meisterwerk der Sciencefiction-Animation.Fritz Langs Stadtfilm-Klassiker "Metropolis" (1926) ist der Urvater aller utopischen Sciencefiction-Filme. In den vierziger Jahren zeichnete der Altmeister des Manga, Osamu Tezuka, den dreibändigen Klassiker "Metropolis". Nun wurde das japanische Comic von Regisseur Rintaro animiert: "Robotic Angel" ist ein Meisterwerk des Sciencefiction-Anime. Die futuristische Metropolis, die hier mit modernster Computeranimation erschaffen wurde, muss den Vergleich mit Ridley Scotts "Blade Runner" nicht
Städteplanung und Baukultur in Warschau, Bratislava, Bukarest, Zagreb und Prag.Goldgräberstimmung herrschte nach Fall des eisernen Vorhangs im ehemaligen Ostblock: um wenig Geld bauten West-Konzerne Büros und Shopping-Malls. "Coca City" nannte Ewa Przestaszewska-Porebska, Chefredakteurin der polnischen "Architektura" ihren Vortrag beim zehnten Wiener Architekturkongress zum Thema "next europe. das nächste Europa". Warschau entwickelte sich rasant, in den letzten fünf Jahren flossen über fünf Milliarden Dollar in Investorenarchitektur aller eklektizistischen Stile. Parallel dazu feierte
Vom Guten und Schönen im Grünen.Aller Vernunft zum Trotz erweist sich das Häuschen im Grünen konstant als beliebteste aller Wohnformen. Verglichen mit dem verdichteten Flach- oder mehrgeschossigen Wohnbau ist dieser Wunsch extrem kostenintensiv. Langfristig kommt es zur Zersiedelung und die hohen Erschließungskosten belasten die Allgemeinheit. Häuslbauerkinder kennen verpfuschte Freizeit am Bau. Schuldenberge, gescheiterte Ehen und andere persönliche Dramen pflastern oft den holprigen Weg zum Traumhaus mit Garten. Trotzdem behauptet es sich auf Platz eins der wohnspezifischen
"Next' wird heuer zum Spiegel nationaler Befindlichkeiten ... Es begnügt sich nicht mit der Bestandsaufnahme, sondern sucht Wege aus dem globalen Chaos."Die malerisch verfallenen Giardini in Venedig sind oft Schauplatz großer Kunstausstellungen. 1980 fand hier die erste internationale Architekturbiennale statt, längst hat sich die Leistungsschau der Nationen vom Geheimtipp zur Pilgerstätte für Interessierte gemausert. Zum achten Mal ist heuer das Expo-Areal Bühne der Weltarchitektur. Kurator Deyan Sudjic, renommierter Londoner Kritiker und Autor, gab mit "Next" ein substantielles Thema
Karel Appel-Retrospektive im Kunstforum Bank Austria.Malerei ist das Zerstören von Systemen, Begriffen, der Logik, der Routine. Es ist die Dynamik und die explosive Kraft der Intuition. Im Geist ist mehr Platz als für einen Ismus", sagte Karel Appel 1955. Die kontrollierenden Grenzen des Intellekts hat der große Meister in seinem künstlerischen Lebensweg immer schon gesprengt und längst weit hinter sich gelassen. Lustvolle, sinnliche, explosive Malerei, kraftstrotzend, voll satter Farben, abstrakter Formen und wilden Strichen leuchtet von den Wänden des Kunstforums der Bank Austria. Dort
Moderne Raumwelten im Wiener Architekturzentrum.Architektur ist einer der international aufsehenerregendsten Kulturexportartikel Österreichs. Raimund Abrahams prägnanter, skulpturaler, schmaler Neubau des Austrian Cultural Forum in New York stieß auf starkes Medienecho in den USA. Eröffnet wurde mit der Architekturausstellung "TransModernity". Das Architekturzentrum Wien hat sie konzipiert. Dort ist die kleine, feine Präsentation nun bei freiem Eintritt zu sehen. Nicht um einen wiedererkennbaren Stil, um essentielle Qualitäten der Architektur geht es. Die richtige Reaktion auf den
Provokationen russischer Gegenwartskünstler im Museum für Angewandte Kunst.Chronischer Geldmangel, Hoffnungslosigkeit und Chaos setzen Russland seit dem Fall des eisernen Vorhangs hart zu. Trotzdem dringen aus den "Laboratorien freier Künste" kräftige Lebenszeichen einer jungen, radikalen Kunstszene zwischen den Plattenbauten und Slums von Kaliningrad bis Wladiwostok. Die Ausstellung "Davaj! Russian Art Now!" im MAK bietet eine Momentaufnahme. In Kooperation mit Wien und den Berliner Festwochen wählte ein russisches Kuratorenteam 38 Künstler aus. Erstmals reicht der Blick über Moskau
Im alpinen Raum steht der Architekt vor besonderen ästhetischen und technischen Problemen. Die Ausstellung "Neues Bauen in den Alpen".Bauen in den Alpen ist ein hochkomplexer Vorgang. Und eine doppelte Herausforderung: Extreme Wetterbedingungen und die Anpassung an die Naturlandschaft stellen besonders hohe technische und ästhetische Anforderungen an Baumeister und Architekten. Der Alpenraum droht seine Identität zu verlieren. Die Ausstellung "Neues Bauen in den Alpen" zeigt im Wiener Ringturm moderne Projekte, die der Tradition einer hochstehenden Baukultur folgen.Schwierige Bedingungen
Die stillen, poetischen Arbeiten des tschechischen "Bildwerkers" Zbynek Sekal lassen sich nun in der Kunsthalle Krems entdecken.Zbynek Sekal war ein faszinierender Künstler und ein verletzbarer Mensch. Daher sind seine stillen, poetischen Arbeiten nicht so bekannt, wie sie es verdienten. Die Kunsthalle Krems zeigt nun einen retrospektiven Überblick über das Werk des 1998 verstorbenen Künstlers.Sekal wurde 1923 in Prag geboren, das konzentrierte Ringen um die richtige Form zeigt sich schon bei den ältesten Arbeiten. Als "widerspruchsvolle Einheit von Körper und Geist" empfand er den
Die Kunsthalle Krems zeigt erstmals in ihren Galerieräumen eine Gesamtschau zum Literaten der Gugginger Künstlerkolonie, Ernst Herbeck.Je größer das Leid / Desto größer der Dichter / Umso härter die Arbeit / Umso tiefer der Sinn": Diese Zeilen schrieb Ernst Herbeck unter dem Titel "Dichter". Sein Leben war voll Arbeit - und voller Gedichte. In der Ausstellung "Ernst Herbeck (1920-1991)" in der Kunsthalle Krems kann man jetzt in das lyrisch-poetische Universum dieses Literaten der Gugginger Künstlerkolonie eintauchen.Leo Navratil, Psychiater und Mentor des Dichters, hat diese erste