Von der Zeit der Kelten bis Harold Wilson spannt Höpfl einen Bogen britischer Geschichte, Geschichte der Insel ebenso wie Geschichte des größten Imperiums, das die Welt je gesehen hat. Farbig werden dem Leser der Normanneneinfall und die Rosenkriege, das Intermezzo der Republik und die Ära der beiden Pitts geschildert. Das Buch erhebt keinen Anspruch, als wissenschaftlich qualifiziert zu werden, was auch bei einer Geschichte Englands auf 300 Seiten gar nicht möglich wäre. Ausgezeichnet wird das Buch durch einen lockeren, journalistischen Stil, der dem nur empirisch faßbaren Phänomen Britanniens voll entspricht und die einmalige politische und kulturelle Kontinuität des Insel-reiches spannend darstellt. Frei von jeder ideologisch bestimmten Ausgangsposition, hat ein deutscher Autor mit diesem Buch einen interessanten Überblick über die britische Geschichte verfaßt.
Neben Indonesien der größte Moslemstaat sowie der größte asiatische SEATO-Staat — das ist Pakistan. Annemarie Schimmel, Orienta-listin und Religionswissenschaftlerin, lernte aus insgesamt fünf Reisen durch Pakistan dieses Land kennen, das Produkt der Begegnung des indischen Subkontinents mit dem Islam. Vor allem durch ihre Sprach-kennrtnisse (Urdu und Sindhi) war es der Autorin möglich, tief in die Kultur des Industales und Ostbengalens einzudringen. Nicht die politische Struktur des Landes, die nur gestreift wird (Ayub Khan und das System der „Basic Democracies“), sondern der Islam als Kulturträger ist Gegenstand des Buches. Der Gegensatz zwischen der orthodoxen und der mystischen Richtung des Islam und die Lyrik Muhammed Iqbals finden ebenso ihre Darstellung wie die soziologischen Probleme, die sich aus der Entfernung der beiden Landesteile voneinander ergeben. Aus allem sieht man aber die Faszination, die Pakistan auf die1 Autorin ausübt, eine Faszination, die das reich bebilderte Buch an den Leser weitergibt.
