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Handke: „Ein Maler aus Raumtreue”

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Gustav Janus ist als Künstler eine Mehrfachbegabung. Als Lyriker hat er bereits einige Gedichtbände veröffentlicht. Nun ist die erste Monographie über ihn als Maler erschienen. Im Vorwort nennt Peter Handke, der Janus-Lyriküberset-zer, den „Mann der Gedichte” einen „Maler aus Raumangst und Raumtreue” und meint, er schaffe seine „Spielwerke” mit „der linken Hand -was nichts gegen die linke Hand sagt”. Einfühlsamer als jeder Kunstkritiker oder -historiker beschreibt Handke Janus als einen Maler, bei dem Bild um Bild die Angst zu spüren sei, „aber nur als Spur ... oder Zurückschrecken”, wobei der Zuschauer mitzittere.

Wie Janus' Gedichte sind auch seine Bilder heiter und einfach. Sein Zögern mag spürbar sein. Angst vor Konturen und verfremdeten geometrischen Formen, vor allem Drei- und Vierecken, kennt er jedoch nicht. Markant sind auch seine Kronen-zacken und Hahnenkämme. Das eine und andere Signalwort in den Gedichten findet seine Entsprechung in einer grellen Farbe. Die Monographie, die als Titel schlicht den Namen des Malers trägt, ist in zwei große Teile gegliedert, und zwar in den zweisprachig, deutsch und slowenisch, veröffentlichten Essay sowie den Bildteil mit rund 80 hervorragend reproduzierten Werken aus den Jahren von 1987 bis heute.

In einem kurzen Essay beschreibt der Maler treffend seine Arbeit. Die „geschaffenen Bildräume, in denen sich Naturformen in der Weite und Stille zu verlieren scheinen”, laden ihn selbst zur Meditation ein. Viele der Bilder haben zweifellos diesen Charakter. Die Janus-Monographie ist ein wertvolles Lese- und Bilderbuch, vielleicht ein Ergänzungsband zu seinen Lyrikbänden „Wenn ich das Wort überschreite” (1988) oder litten im Satz” (1991).

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