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Einsamer Heimweg

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Du gehst in dieser Stunde Einen bangen Weg. Der dunklen Wälder Runde, Des Baches schmaler Steg,

Des Hähers heiseres Schreien, Der fernen Häuser Schein, Der Flocken stilles Schneien Sind jetzt mit dir allein.

Wie wird doch ohne Maßen Dein Herz von Furcht gequält, Da es der langen Straßen Zahllose Schritte zähltl

Du möchtest wohl entrinnen Der grauen Einsamkeit Doch frühe Schatten spinnen Dich tief in Dunkelheit,

Und Angst mit schwarzem Flügel Umflattert dein Gesicht. Du suchst verwirrt am Hügel Das heimatliche Licht,

Das ich dir stets entbrannte. Froh und erwartungsbang, Und das sein Leuchten sandte Auf deinen dunklen Gang. —

Nun kann ichs nicht entzünden, Denn ich bin selber fern. Wills Gott, so wirst du finden Einen vertrauten Stern,

Daß er, wenn jetzt des weiten d Gewölkes Wand zerreißt, Dich möge sorglich leiten Ans Ziel, das Heimat heißt.

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