Anthologien
Mit allen Stärken (Schnuppermöglichkeiten in die Vielfältigkeit des Schreibens unterschiedlichster Autoren) und Schwächen (letztlich subjektiver, nie genügender Ausschnitt) von Anthologien wird anlässlich des Russland-Schwerpunktes der Frankfurter Buchmesse russische Literatur in kleinen Dosen schmackhaft gemacht.
Seien es die Klassiker in dem schönen Band "Zwischen Himmel und Erde" (Puschkin, Gogol, Dostojewksij, Tolstoj, Tschechow, Bunin, Pasternak, Bulgakow, Sorokin u.v.m.), seien es "21 neue Erzähler" im Taschenbuch "Russland" (auch hier Sorokin), unter denen erfreulicherweise auch Erzählerinnen auftauchen, die in Anthologien meist zu kurz kommen. Dafür führen sie in "Immerhin ein Ausweg", einer zweisprachigen Anthologie russischer Autorinnen der Gegenwart, überhaupt das Wort, unter ihnen Tatjana Tolstaja, die Enkelin Alexej Tolstojs.
Auch an das Kulturgut Märchen wird erinnert und Karl Dedecius, Übersetzer und Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, präsentiert seine Auswahl russischer Gedichte, die umso persönlicher erscheint, als er einst als sowjetischer Kriegsgefangener sein Tagebuch aus Gedichten schuf. bsh
Zwischen Himmel und Erde
Russische Erzählungen, hg. von Miriam Kronstädter und Hans-Joachim Simm
Insel Verlag, Frankfurt 2003. 700 Seiten, geb., e 25,60
Russland - 21 neue Erzähler
Hg. v. Galina Dursthoff. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003.
284 Seiten m. Fotos, kart., e 9,80
Immerhin ein Ausweg
Erzählungen russischer Autorinnen der Gegenwart
Russisch-Deutsch. Hg. v. Natalija Nossowa u. a.; übertr. v. Christiane Körner u. Antje Leetz. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003. 167 Seiten, geb., e 9,80
Russische Volksmärchen
Hg. v. Ulf Diederichs. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003.
240 Seiten, kart., e 8,80
Mein Russland in Gedichten
Von Karl Dedecius. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003.
272 Seiten, m. Illustr., kart., e 10,30