Detektivin in Kikisur

Werbung
Werbung
Werbung

Egal ob Wolf Haas für "Silentium!" sorgt oder Donna Leon Figuren sanft entschlafen lässt - das Kloster (die Klosterschule) und der Krimi ergeben stets ein spannungsreiches Doppel - insbesondere natürlich dort, wo im Zusammenspiel von mittelalterlicher Mystik und der Geheimnisstruktur des Genres Verbrechen und Detektion aus der in sich geschlossenen Klosterwelt heraus erzählt werden.

Nicht der junge Adson von Melk, sondern die aufgeweckte Kiki ist es, die hier in eine Klosterwelt kommt - und gleich am ersten Tag auf verschlossene Türen stößt: Warum darf sie als Mädchen die Klausur nicht betreten? Es ist ein Privatbereich der Mönche, wird ihr von Onkel Nick erklärt, dem Abt des Stiftes. Ein wenig erbost, doch einfallsreich richtet sich die Nichte ihre eigene "Kikisur" ein - schließlich soll sie einige Wochen bei ihrem Onkel im Stift verbringen und braucht einen Raum, in den sie sich zurückziehen kann, um ihre Gedanken zu ordnen. Denn kurz vor ihrer Ankunft sind wertvolle Silberkelche aus dem Kloster gestohlen worden und Kiki forscht ihrer natürlichen Neugier entsprechend den Ereignissen nach. Dabei erfährt sie allerlei Wissenswertes rund um das Kloster: Chorgebet, Scriptorium oder Bedeutung der lateinischen Sprache werden mit leichter erzählerischer Hand in den Verlauf der Kinderkrimihandlung verwoben.

Dem unverstellten Blick von Kiki folgend wählt die Ö1-Journalistin Brigitte Krautgartner eine erfrischend weibliche Sicht. Kikis Vertraute ist die durchsetzungsfreudige Schwester Priscilla, für die wohl deren schottisches Pendant Schwester Fidelma Patin gestanden hat, die in den historischen Kriminalromanen von Peter Tremayne dafür sorgt, dass Verbrechen nicht unaufgeklärt bleiben.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung