KLEINE HEX' IN PATCHWORKWELT

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Arcimboldo war gestern. Die Hexe von heute trägt das Gemüse nicht im Gesicht, sondern führt es im Beiwagen ihres Motorrads mit sich. Um es dann mit der Kettensäge kleinzuschnippeln, während der Rabe auch ihrem Kopf die Uhrzeit krächzt: "morgens früh um sieben, schabt sie gelbe Rüben". Koboldhaft und in ein exquisites, grün eingefärbtes Kleid aus Höhenlinien-Papier gekleidet wird die kleine Hex' in eine Szenerie gesetzt, die so wirkt, als hätte Pippi Langstrumpf sie soeben verlassen. Doch wird hier nicht eine Villa Kunterbunt dargestellt, sondern eine Skyline schräger und verwinkelter Bauten erinnert an jenes legendäre "gammalt hus". Wie einst Susi Weigels Frau Hullewulle dirigiert die kleine Hex' sich selbst durch eine aus zahlreichen (Bild-)Requisiten gepatchworkte Welt.

Hexeneinmaleins

Bis -"pünktlich um halb eins" - der dicke Heinz kommt, denn Jens Sparschuh erweitert den traditionellen Kinderreim nicht nur um mehrere Zeiteinheiten, sondern auch um eine weitere Figur. Aus ihr macht Illustratorin Julia

Alles verschiebt, verdoppelt und vervielfacht sich hier - von den Blubberblasen der Zahnpasta bis hin zum Katzengesicht. Größenverhältnisse werden lustvoll aufgelöst, sodass die ganze Welt Platz findet und sowohl "morgens früh um neune" als auch noch einmal um Mitternacht umrundet werden kann. Fuchs und Hase sagen sich derweil irgendwo zwischen Kimanwensi und Ugweno Gute Nacht.

Neuhaus ein bemerkenswert aktives Schwein, das im Stundentakt für zwei frisst, musikalisch aufspielt und sich am Hexeneinmaleins abmüht. Um sich dann gemeinsam mit der kleinen Hex' wohlig schauernd bei einem Horrorfilm zu entspannen

Morgens früh um sechs ...Die Geschichte von der kleinen Hexe und dem dicken Heinz Von Jens Sparschuh und Julia Neuhaus Hinstorff 2009.24 S., geb., 15,40

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