Suche nach den Mondstücken

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Über 40 Jahre ist es her, seit der Mensch auf dem Mond gelandet ist. Zeit, den Mond auch einmal auf die Erde zu holen – wenn auch diese „Mondlandung“ unter verkehrten Vorzeichen weit weniger planvoll erscheint als das Apolloprogramm: In der Silvesternacht möchte Lenas Papa mit seinen Raketen höher hinaus als alle anderen. Mama schilt ihn zwar einen alten Angeber, doch Papa zündet „die höchs – te Ra – ke – te al – ler Zeit – ten“! Pfeilgerade schießt sie hoch – und katapultiert die Vollmondscheibe vom Himmel.

Ausflug in die Nacht

Illustratorin Karoline Kehr setzt auf kontrastive Farbflächen, wenn der Mond im nächtlichen Feuerwerksgewühl wie ein Cracker bricht und in vier gezackten, leuchtenden Splittern einem verdutzten Vater entgegensinkt. Ob hier die Haftpflichtversicherung hilft? Während sich die Erwachsenen silvesterlich illuminiert aus dem Mondstaub machen, brechen Lena und ihr Bruder Paul auf, die Splitter in der nunmehr pechschwarzen Nacht zu finden.

Regula Venske, die ihre Kindergeschichten stets mit hohem sozialem Bewusstsein erzählt, nutzt diesen Versuch einer Zusammenführung auch im übertragenen Sinn: Auf ihrer Suche nach den Mondstücken treffen die Kinder auf schrullige Randfiguren ihrer unmittelbaren Umgebung, denen selten jemand ein gutes, neues Jahr wünscht. Dem Anspruch eines Buches für das frühe Lesealter folgend, wird sprachlich einfach und doch mit Augenzwinkern erzählt. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt – und so lässt sich der Mond am Ende wieder zusammentackern und in den Himmel zurückschießen. Wer genau hinsieht, erkennt: Er trägt jetzt eine Sektkorkennase!

Als Papa den Mond abschoss

Von Regula Venske Illustr. von Karoline Kehr

Tullipan 2009 47 S., geb.,

E 8,20

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