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Schwierige Materie leicht falich

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KEINE ANGST VOR DER BÖRSE. Von Werner Leibacher. Verlag Scherz, Bern-Munchen-Wien. Geb., 232 Seiten. Fr 19.80

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KEINE ANGST VOR DER BÖRSE. Von Werner Leibacher. Verlag Scherz, Bern-Munchen-Wien. Geb., 232 Seiten. Fr 19.80

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Eines jener Bücher, die versuchen, im „Plauderton“ eine sehr schwierige Materie darzustellen. Der Autor ist Wirtschaftsredakteur, . fachlich ungemein beschlagen und in der Lage, bestimmte Dinge in einer Weise zu schildern, die man so gerne „leichtfaßlich“ nennt. Nun ist aber offenkundig der Verfasser das Opfer seines Stiles geworden und plaudert über schwierigste Fragen derart, daß man — als Laie — kaum einen Zugang zum Sachgebiet zu finden vermag. Vor allem fehlt die Systematik, wenn auch im Anhang ein übrigens ausgezeichneter Index die wichtigsten Begriffe erläutert. Aber so einfach, wie es die Schilderung darzustellen versucht, sind die Börsenprozesse nun doch nicht. Dazu kommt, die weitgehende Beschränkung auf die Schweiz. Lokalpatriotismus in allen Ehren: Wer aber nicht in der Schweiz wohnt, erfährt zu wenig.

Die berühmt gewordene Schilderung der Börsenprozesse, die seinerzeit die Redakteure der FZ herausgebracht hatten, ist jedenfalls durch das vorliegende Buch nicht ersetzt worden, sollte auch, entsprechend den Intentionen des Autors, nicht ersetzt werden. Anderseits werden die elementaren Kenntnismängel in Fragen der Börse wie überhaupt ersetzt, wenn Lehrbücher (die trotzdem „leichtfaßlidh“ geschrieben werden könnten) auf den Markt kommen. Auch der Autor könnte ein solches Lehrbuch schreiben. Dazu bedürfte er aber eines anderen Aufbaues in der Schilderung der Institution, Vorgänge und präziser Definitionen, wobei man davon ausgehen muß, daß eine bestimmte Schichte von Menschen in Fragen der Vorgänge auf den Börsen nun einmal nicht angesprochen werden kann.

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