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Wider den Polit-Rabauken

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N- a also - jetzt ist er offiziell zum Kandidaten geworden. Unser H. B. P. Thomas Klestil bewirbt sich um ein Amt, das er schon seit fünfeinhalb Jahren inne hat. Und er stützt sich dabei auf ein Personenkomitee, das ihm der umtriebigste aller Umtriebigen, Helmut Zilk, zugeführt hat. „Opa-Komitee” lästert Irmtraut Karlsson (auch kein Jungspatz mehr), die - gegen die Linie ihrer Partei - eine eigene (linke) Kandidatin wünscht; „Seniorenclub” höhnt der Niedermacher der Nation, Jörg Haider, „ein Club, der keinen vom Sessel reißt.” Ihm, dem Haider, wäre zu erklären, daß es niemals der Wille des Klestil-Komitees war, wen vom Sessel zu reißen, dazu ist die Runde zu wohlerzogen (aber das versteht der Ober-Fler nicht) und so frisch wie's Jör-gele sind der Schranz Karl, der Herzchirurg Wol-ner und der Arnie Schwarzenegger noch lang.

Da muß so einer wie er schon noch mehr zu bieten haben als sein verkrampftes Lachen, wenn er Menschen wie den Maler Kumpf, den Ironimus-Peichl oder gar den Alt-Präsidenten Benya gewinnen möchte. Christiane Hörbiger, die Ott, Michael Janisch, Frau Sacher-Gürtler und Landeshauptmann Purtscher haben es nicht nötig, sich von Polit-Rabauken der Republik heruntermachen zu lassen. Aber er tut's mit dem Wissen, daß solche Leute es vermeiden, an ihn auch nur anzustreifen. Sie lehnen seine Art, seine Manieren und seine Art, sich zü geben, ab. Man sollte froh sein, daß sich so viele Leute, die es (wie heißt das?) zu etwas gebracht haben, für Politik interessieren und es auf sich nehmen, sich von Maulhelden anfetzen zu lassen. Sie beweisen damit, daß ihnen an unserem Land etwas liegt, sie beweisen, daß sie Ruhe, Ordnung und gute Manieren präferieren und daß sie so viel Selbstbewußtsein haben, ihre Meinung auch der Öffentlichkeit mitzuteilen. Über alle Parteigrenzen hinweg!! Für sie ist Dr. Klestil der Bessere - an ihm liegt es, auch weiterhin den Wahrheitsbeweis zu führen.

Ja, noch etwas! Bischof Stecher hat sein Amt übergeben. Der kleine Mann, der ein großer Bischof war, zieht sich zurück. Schade! Kr war eine seltene Erscheinung und hat das heilige Land Tirol endlich auf neue Wege geführt. Seine Kirchenpolitik (Judenstein, Anderl von Rinn) ist jetzt, sowohl von Wien als auch von Rom, bestätigt worden. Gratuliere und danke Herr Bischof!

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