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75 Jahre Film

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GESCHICHTE DES ÖSTERREICHISCHEN FILMS. Von Walter Fritz. Bergland-Verlag, Wien. 306 Seiten. — MEIN WEG ZUM FILM. Von Serge M. Eisenstein. Sonderausgabe im Verlag der Arche, Zürich. 224 Seiten. sFr. 9.80.

Zum 75. Geburtstag des Weltfüms legt ein Österreicher erstmals die trotz dem augenb'xklichen Scheintod aller Ehren volle Geschichte unseres heimischen Films vor. Das Werk ist der Sucus aus einer Dissertation, zwei kompendiösen Filmkatalogen und zahlreichen Einzelveröffentlichungen des Autors — mit einem Wort: hier ist ganze Arbeit getan worden, die auf Jahre hinaus gültig sein dürfte. Dr. Fritz, Jahrgang 1941, stellt eine Art Wachablöse nach Gregor, Hübl, Oertel und der unter Gesek noch arbeitenden älteren Generation von österreichischen Filmwissenschaftlern dar. Sein Buch samt dem reichen Schatz von seltenen Bildern, Anmerkungen und bibliographischen Hinweisen ist um so wertvoller, als Fetzen der österreichischen Filmgeschichte bisher nur, wenn überhaupt, unter deutscher Flagge gesegelt sind — ein Stück Tragik nicht nur der Filmgeschichtsschr-'bung, sondern der österreich'=<-'“ien Filmproduktion überhaupt. Dafür sei bedankt, mein lieber Schwan — für cHe Frhebung des häßlichen jungen Entleins! Vielleicht auch zum 75-Jahr-Jubl-läum legt der um die Filmliteratur sehr verdiente (Iros, Pudowkin, Eisenstein!) Schweizer Arche-Verlag Eisensteins denkwürdige „Erinnerungen“ als broschierte Sonderausgabe unter dem Titel „Mein Weg zum Film“ vor. Das Buch, hier schon vor Jahren ausführlich gewürdigt, hat seine Geschichte. Der früh vollendete (1898 bis 1948), „rechtmäßig als Christ getaufte“ bedeutende russische Filmpionier, eine Art Panzerkreuzer der Filmgeschichte, schrieb es 1946 nach einem ersten Herzanfall und beklagt in einem rührenden Vorwort die rasende Hetze und Flüchtigkeit seines Lebens. Zwei Jahre später war er tot.

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