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Danton in Spielhosen

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Radikal und querfeldein hat der junge Vorarlberger Martin Gruber Georg Büchner in Szene gesetzt („Leonce und Lena”, „Woyzeck Love Story”), nun ist „Dantons Tod spielen” dran. Zu Gast im Wiener Künstlerhaustheater zeigt sein Aktionstheater Ensemble Vorarlberg den Verfall der Revolution zum Blutgericht.

Danton hat resigniert und den Sieg dem eiskalten Bationalisten Bobes-pierre und dem mörderischen Technokraten St. Just überlassen. Die Unaufhaltsamkeit von Dantons Ende und dem seiner Freunde findet ihre theoretische Entsprechung im Streitgespräch mit dem amerikanischen Ünabhängigkeitskämpfer Thomas Paine. Auch den Frauen um die Be-volutionäre, Julie und Lucile, gelingt es nicht, einen Ausweg (in die Flucht) zu weisen. Der Vorarlberger Künstler Tone Fink hat die Bevolutionäre in weißes Papier gekleidet, sie tragen eine Art von Kinderspielhosen, den weiblichen St. Just kleidet ein weißes Flattergewand - die Farbe der Unschuld beherrscht die Szene.

Zu Bobert Hauer-Biedl, Harald Volker Sommer, Peter Altman, Walter Mathes, Susanne Brandt, Monica Anna Cammerlander, Boswitha Sou-kup und Vanessa Payer hat Begisseur Martin Gruber die bekannte Hilde Krahl als Darstellerin des Thomas Paine gewonnen.

Ein imponierender Versuch, die zeitlose Hintergründigkeit von Macht- und Willkür-Ritualen aufzuzeigen.

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