Die neue ZiB als Politikerschreck

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Na bumsti, soviel Welt auf einmal im Bild! Da ist der traditionelle "Zeit im Bild"-Seher doch froh darüber, dass die vertrauten Gesichter die gleichen geblieben sind. Seit 2. Mai sendet die ZiB aus einem voll digitalisierten Newsroom. Ein "denkwürdiger Augenblick", betonte ORF-Generaldirektorin Monika Lindner bei der Präsentation des "digitalen Workflows", der momentan das technische Maß aller Dinge darstellt. Die Zuschauer sollten aber nicht enttäuscht sein, wenn sie von den Neuerungen wenig bemerken, dämpfte Lindner die Erwartungen gegenüber dem "sanften Relaunch".

Von Enttäuschung kann keine Rede sein. Jeder einzelne der 255 Quadratmeter im neuen Nachrichtenstudio sei den Moderatorenduos mit Kultur-Anhang und Wetter-Fröschen gegönnt. Und wenn dann der Ben Segenreich aus Tel Aviv und der Peter Fritz aus New York auch noch gleichzeitig Platz finden - dann macht das schon was her. Große, weite, leider an den alten Problemen leidende, unverbesserliche Welt im großen, weiten, neuen und verbesserten ORF-Studio.

Zugegeben, in der Totale wirken die "Helden im Bild" dann doch ein wenig allein und verloren. Die Originalaufnahmen aus dem Weltall im Hintergrund lassen sie klein, gar nicht so wichtig erscheinen. Ein genialer Schachzug, wenn man damit verhindern will, dass sich ständig wichtige Klubobleute und noch wichtigere Landeshauptleute in die ZiB hineinreklamieren wollen. WM

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