Feiertags Geschichte

Werbung
Werbung
Werbung

Seit dem 1. Mai 1890 wird der Tag der Arbeit international (auch) als politischer Kampftag feierlich begangen. Auch in Österreich hat dieser Tag eine spannende Geschichte. Grund genug für den orf, am ersten Tag des Wonnemonats die Dokumentation "Der 1. Mai. Ein Feiertag macht Geschichte" auszustrahlen.

Der Film von Robert Gokl konnte durch die Vielzahl an Originalaufnahmen aus der wechselvollen Geschichte des Feiertages punkten. Besonders die vielen unveröffentlichten Privataufnahmen zeigten ein bisher kaum gekanntes Bild der Feiern. Vor allem der Kontrast zwischen offizieller Propaganda und den Aufnahmen von Hobbyfilmern wirkte faszinierend: jubelnde Massen aus der offiziellen Wochenschau des Ständestaates auf der einen Seite, eine von Zusehern spärlich besetzte Ringstraße auf der anderen Seite. Auch Aufnahmen von Nazi-Maifeiern in Wien oder gar Hitler bei einer Maifeier in Berlin unter einem "ostmärkischen" Maibaum - der Zuseher musste öfters über die Instrumentalisierung des Tages staunen.

Obwohl der Dokumentarfilm auch die ländliche Tradition des 1. Mais als Frühlingsfest mit Maibaum und Maifeier beleuchtete, stellte sich trotzdem der Eindruck ein, dass sich die Macher vor allem auf "das rote Wien" - wie es in der Sendung oft genannt wurde - konzentrierten. Da das aber auch mit der Quantität des verfügbaren Materials zu tun haben mag und natürlich in Wien traditionell die größten Aufmärsche der Arbeiter anzutreffen sind, ist das wohl verzeihlich.

Insgesamt ist dem orf mit "Der 1. Mai. Ein Feiertag macht Geschichte" eine wirklich interessante Dokumentation gelungen, die durchwegs ambitioniert versucht, die wechselvolle Geschichte des Tags der Arbeit aufzurollen, und es schafft, von Anfang bis zum Ende niemals Langeweile aufkommen zu lassen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung