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Höllische Kreuzfahrt

Was er tut, das tut er gründlich: Wolfgang Petersen, Regisseur von "Das Boot" und "Der Sturm", geht wieder einmal ins Wasser. Sein Remake des Katastrophen-Klassikers "Die Höllenfahrt der Poseidon" aus den frühen Siebzigern beginnt als eindrucksvolle Zurschaustellung von Reichtum und Dekadenz. Auf dem Kreuzfahrtschiff "Poseidon" wird Silvester gefeiert: Die Gäste im Ballsaal und das Küchenpersonal, alle heben die Gläser und freuen sich über ein neues Jahr. Plötzlich wird das Schiff von einer Riesenwelle getroffen - und kentert. Ein Grüppchen Überlebender versucht, aus dem sinkenden Koloss zu entkommen. Unfreiwillig an ihrer Spitze findet sich Dylan Johns (Josh Lucas) wieder, Playboy und Profi-Glücksspieler. Zwischen herabfallenden Trümmern, brennenden Ölteppichen und klaustrophobischen Lüftungsschächten muss er sich auch noch für eine von zwei Frauen entscheiden.

Bei aller Vorhersehbarkeit, die das Genre mit sich bringt, sterben doch nicht immer die, von denen es zu erwarten war, und trotz aller körperlicher Strapazen und technischer Finessen bleibt den Schauspielern sogar noch ein wenig Zeit, um wirklich zu spielen. Liebhaber des Katastrophen-Genres dürfen sich freuen. Magdalena Miedl

POSEIDON

USA 2006. Regie: Wolfgang Petersen. Mit Kurt Russell, Josh Lucas, Richard Dreyfuss. Verleih: Warner. 98 Min.

Höllische Boliden

Ein ungeschriebenes Hollywood-Gesetz besagt, dass ein Film mit einem Einspielergebnis von über 100 Millionen Dollar fortgesetzt wird. Logische Konsequenz: Auf "The Fast and the Furious" folgte "2 Fast 2 Furious". Was die Produzenten nun allerdings dazu bewog, die Asphalt-Cowboys ein drittes Mal über die Leinwand rasen zu lassen, bleibt rätselhaft.

Denn wie bereits im zweiten Teil dominiert auch in "The Fast and the Furious: Tokyo Drift" die Ideenarmut. Der Ort der Handlung wurde zwar in den fernen Osten verlagert und mit Lucas Black anstelle von Paul Walker ein charismatischerer Protagonist hinter das Steuer eines Boliden gesetzt - dramaturgisch bleiben aber auch diesmal letztlich nur Girls und GTI. Im Gegensatz zum zweiten Teil wurde zumindest der Versuch unternommen, eine Erzählstruktur in die von Hip-Hop Klängen untermalten Renn-Sequenzen zu bringen. Dennoch bleibt der Zuseher erneut unfreiwilliger Beifahrer eines rennwagenbesessenen PS-Freaks, der seine Erfüllung in illegalen Autorennen sucht und am Ende als gefeierter Außenseiter dasteht. Jürgen Belko

THE FAST AND THE FURIOUS: Tokyo Drift

USA 2006. Regie: Justin Lin. Mit Lucas Black, Lil' Bow Wow, Nikki Griffin, Sung Kang. Verleih: UIP. 104 Min.

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