Getrickst und verzaubert

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Zwei mit Zaubertricks duellierende Magier sorgen in "Prestige" wieder für mehr Frische auf Christopher Nolans Leinwand.

In Following (1998) und Memento (2000) schlug er dramaturgische Salti, setzte gelungene Wendungen, erzählte im Rückwärtsgang - um dann mit dem Thriller-Remake Insomnia (2002) und der düsteren Superhelden-Verfilmung Batman Begins (2005) konventionellere Töne anzustimmen. Nach den beiden Letztgenannten ist es eine Freude zu beobachten, dass Christopher Nolan allmählich wieder zu seiner alten Form zurückzufinden scheint - Filme wie Kartenhäuser aufzubauen -, bzw. immerhin das Angenehme mit dem Konventionellen verbindet.

Der britische Regisseur skizziert in Prestige die zerstörerische, obsessive Rivalität zwischen zwei aufstrebenden Magiern - und entsprechend dem Stoff arbeitet Nolan mit puzzleartigem, in Illusionen und falsche Fährten verliebtem Stil: Der Thriller entfaltet sich wie ein Zaubertrick. Und jeder große Zaubertrick bestehe aus drei Akten, wie zu Beginn des Filmes erklärt wird: dem Versprechen, der Wendung, dem Prestige. Der dritte Akt, "das Prestige", ist der Teil mit den außergewöhnlichen Drehungen und gefährlichen Wendungen.

Genau diese Enthüllungsmomente setzt Nolan ein, unkonventionelle Haken, um sein Publikum in Staunen zu versetzen. Nolan spielt vergnügt mit Heldenrollen und entführt mit Hilfe seines fabelhaften Casts in eine Kriminalgeschichte ins viktorianische England, mengt einen Hauch Science Fiction bei, bleibt trotzdem immer gegenwärtig - und fesselnd. Auch wenn er eine entscheidende Wendung zu früh offenbart. Immerhin werden noch zahlreiche weitere folgen.Nicole Albiez

PRESTIGE - Die Meister der Magie

USA/UK 2006.

Regie: Christopher Nolan.

Mit Hugh Jackman, Christian Bale,

Michael Caine, Scarlett Johansson, Piper Perabo, David Bowie. Verleih: Warner Bros. 128 Min.

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