Klon-Glück zum Fürchten

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Nick Hamm hat sich in "Godsend" einem brisanten Thema genähert - und doch nur einen herkömmlichen Mystery-Thriller vorgelegt.

Paul, Jessie und ihr Sohn Adam Duncan sind das, was man eine perfekte Familie nennt. Das Glück währt aber nur bis zum achten Geburtstag des Buben. Bei einem Verkehrsunfall kommt Adam ums Leben; für die Eltern bricht eine Welt zusammen. In ihrer Verzweiflung begeben sie sich in die Hände des renommierten Genforschers Dr. Wells, der mithilfe eines illegalen Experiments den verlorenen Sohn klont. Nach neun Monaten bringt Jessie "Adam Nummer zwei" zur Welt - ein faustischer Pakt, wie sich später erweist. Denn kaum hat Adam das Alter seines verstorbenen Vorgängers überschritten, wandelt sich das Gottesgeschenk in ein Kind mit bösartigen Neigungen. Der Bub wird von Albträumen geplagt. Er sieht sich von seinem Vorgänger bedroht, der ihm auf Schritt und Tritt folgt. Die Erinnerungen aus seinem ersten Leben verleiten Adam zu destruktiven Handlungen, er wird zur Gefahr für die eigenen Eltern.

Diesen wird allmählich klar, dass beim Experiment etwas schief gelaufen ist, dass der zwielichtige Wissenschaftler Dr. Wells womöglich Gott gespielt hat ...

"Godsend" - zu Deutsch Gottesgeschenk - hätte ein Film werden können, der höchst brisante Diskussionsfelder thematisiert: Ethische und moralische Grenzen beim Klonen menschlichen Lebens. Das Drama um den Verlust eines geliebten Menschen wandelt sich aber zu einem Mystery Thriller mit Effekten, wie man sie allzu gut kennt. Regisseur Nick Hamm scheint nicht nur den Buben, sondern auch Filmmaterial ("The Sixth Sense", "Friedhof der Kuscheltiere") geklont zu haben. Gelungen ist ihm zwar der Einsatz furchteinflößender Szenarien, nicht aber eine sensible Auseinandersetzung mit der Ausgangsthematik. Wett gemacht wird vieles durch die schauspielerische Besetzung: Robert De Niro überzeugt in seiner Rolle als Dr. Wells und tritt dabei als eine Art "Mephisto" auf. Cameron Bright hat als Adam die herausfordernde Aufgabe, neben einem liebenswürdigen Kind eine furchteinflößende Gestalt zu verkörpern. Düstere Stimmung, Nebelschwaden im Wald, dazu ein Schrecken erregendes Kindergesicht. Die Spannung bleibt, die Grundproblematik verkommt aber zum Aufhänger des Films.

GODSEND

USA 2003. Regie: Nick Hamm.

Mit Greg Kinnear, Rebecca Romijn

Stamos, Robert De Niro. Verleih:

Constantin Film. 102 Min.

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