Krieg von beiden Seiten

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Ein fairer Clint Eastwood beleuchtet die Schlacht um Iwo Jima - und startet mit "Flags of Our Fathers".

In den Kriegsfilmen meiner Jugend war die Welt klar in die Guten und die Bösen aufgeteilt", stellt Clint Eastwood fest und stürzt sich in ein ambitioniertes Vorhaben: Die Schlacht um die japanische Garnison Iwo Jima soll aus beiden Perspektiven beleuchtet werden - in zwei separaten Projekten. Die amerikanische Sicht der Dinge nennt sich Flags of Our Fathers, während Letters From Iwo Jima in japanischer Sprache gedreht wird.

Flags of Our Fathers, nach dem Memoirenbestseller von James Bradley, dreht sich um ein Pulitzerpreis-gekröntes Foto: Joe Rosenthal lichtete fünf Marines und einen Navy-Sanitäter dabei ab, wie sie auf dem Mount Suribachi einen Mast aufrichten und die US-Fahne hissen. Eine Momentaufnahme, die in der Heimat als emotionsträchtiges Symbol für den Kriegseinsatz wahrgenommen wird. Dass es nicht leicht ist, Heldenrollen gerecht zu werden, erleben drei der Protagonisten, als sie von der Front abgezogen werden und in die Staaten zurückkehren: Während sie durchs Land touren und die Schecks, die den Rest des Krieges decken sollen, sich häufen, sieht es in ihrem Inneren anders aus. Eastwood verknüpft farbreduzierte Kriegsszenerien mit einem persönlichen Ansatz, schafft Fiktives mit dokumentarischer Note - und übt Kritik am Kriegspathos. Gleichzeitig badet er aber selbst ausgiebig darin. Nicole Albiez

FLAGS OF OUR FATHERS

USA 2006. Regie: Clint Eastwood.

Mit Ryan Phillippe, Jesse Bradford, Adam Beach, Jamie Bell, Paul Walker.

Verleih: Warner Bros. 132 Min.

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