Menschliche Abgründe

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"Unter Kontrolle": Nicht alles ist immer so, wie es scheint.

Als irgendwo in der amerikanischen Provinz eine brutale Mordserie geschieht, werden zwei FBI-Agenten zur örtlichen Polizeistation geschickt. Durch die Befragung von drei überlebenden Augenzeugen soll der Tathergang rekonstruiert werden. Während der Einvernahme zeigt sich, dass die Zeugen keinen allzu genauen Umgang mit der Wahrheit pflegen. Ungeahnte dunkle Seiten treten zum Vorschein. Etwa, dass die Provinz-Polizei keineswegs nur Freund und Helfer ist, sondern ihre Macht für böse Spielchen nutzt. Schritt für Schritt tastet sich der Film voran, um das in der Luft liegende Geheimnis zu lüften.

Trotz des unvermeidlichen Showdowns bleibt die Spannung aber gedämpft. Besonders was die Schauspielführung betrifft, überzeugt der Film nicht. Mit den Figuren mitzufiebern ist kaum möglich, denn dazu sind sie nicht genug authentisch. Authentizität ist aber gar nicht gewollt, vielmehr werden die Personen tendenziell als bizarr und psychopathisch dargestellt. Kein Wunder, handelt es sich doch bei der Regisseurin um die Tochter des Regiemeisters David Lynch, dessen Vorlieben für düster irreale Szenarien bekannt sind. "Unter Kontrolle" schafft es aber nicht, eine ähnlich konsequente Atmosphäre zu generieren - auch wenn das Wühlen in den Abgründen des Menschen zugegebenermaßen am Schluss sehr eindringlich betrieben wird.

UNTER KONTROLLE - Surveillance

USA 2008. Regie: Jennifer Chambers Lynch. Mit Bill Pullman, Julia Ormond, Pell James, Ryan Simpkins. Verleih: Warner. 93 Min.

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