Schrott in den Händen, Feuer im Blut

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"Brass On Fire" dokumentiert die Erfolgsgeschichte der Roma-Band "Fanfare CiocØarlia".

Mit wippendem Schritt, tönendem Ohr und dem rasanten Rhythmus von Zigeunermusik im Körper verlässt man "Brass On Fire". Ralf Marschallecks Doku zeigt die Gründungs- und Erfolgsstory der Roma-Band "Fanfare CiocØarlia". Die Lebensfreude der zwölf Männer aus dem rumänischen Musikerdorf "Zece Prajini" steckt an, Feuer und Vitalität ihrer Melodien tragen den Film. Die schönsten Bilder und besten Sequenzen glücken im Bann des Roma-Alltags und ihrer Musik. "Zece Prajini" ist auf keiner Landkarte zu finden, es liegt an einem matschigen Feldweg und einer Gleistrasse, wo zweimal täglich Züge fahren. An der richtigen Stelle muss man abspringen, Bahnhof gibt es keinen. Der junge Deutsche Henry Ernst findet den legendären Ort. Er träumt davon, mit seiner Begeisterung für Roma-Blasmusik den Westen zu infizieren. Ganz "Zece Prajini" tönt und klingt, quer über Vorgärten und Straßen wird mit Trommel und Blech improvisiert, Väter lehren die Söhne. Noten hat keiner, Gehör genügt. Rhythmus liegt im Blut und in der Luft, musiziert wird auf Uralt-Instrumenten: Der behinderte, greise Schrotthändler zaubert jedes Wrack spieltauglich. Doch traditionelle Musik ist in Rumänien out, Spielaufträge für Feste sind rar. Henry kommt im rechten Moment: Er bittet Ion Ivancea, eine Band zusammenzustellen. Die Erfolgsstory der "Fanfare CiocØarlia" beginnt.

Einziges Manko des Films: So sehr die Musikszenen pulsieren, so sehr misslingt es Marschalleck, den Part des engagierten Manager-Produzenten-Duos Henry Ernst und Helmut Neumann filmisch spannend zu transportieren.

Brass on Fire

D 2002. Regie/Buch: Ralf Marschalleck. Mit der Band "Fanfare CiocØarlia", Henry und Constanta Ernst,

Helmut und Aurelia Neumann. Verleih: Polyfilm. 103 Min.

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