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"Wholetrain": Der Milieufilm bringt die deutsche Graffiti-Szene ins Kino.

Ursprünglich waren es die Bilder der illegal besprayten U-Bahnzüge in New York, die Graffiti in den 80er Jahren auch bei uns bekannt machten. Sozial benachteiligte Jugendliche aus den dortigen Ghettos verliehen sich selbst damals durch ihre Sprühkunst eine öffentliche Stimme. Eine künstlerische Subkultur entstand, die sich weltweit verbreitete und auch nach Deutschland kam, dem Schauplatz dieses Milieufilms.

Wholetrain zeigt eine Innenansicht der Graffiti-Szene, indem er vier Jungs porträtiert, die gemeinsam ein Sprayerkollektiv bilden und denen nur eine Sache wirklich wichtig ist: Graffiti. Die entscheidenden Fragen des Alltags drehen sich vor allem darum, wann der nächste Zug besprayt wird, wie man am besten die Bullen austricksen könne und wo die benötigten Spraydosen aufgestellt werden. Neben den Sprüh-Abenteuern, bei denen sich rivalisierende Gruppen in Kreativität und Waghalsigkeit zu übertreffen versuchen, werden auch die sozialen Hintergründe der Protagonisten gestreift. Der vorlaute Tino sollte sich um seinen kleinen Sohn kümmern und David, der Anführer der Gang, hat eine Bewährungsstrafe, weshalb er sich sozial integrieren müsste.

Ein schneller Bildschnitt, markige Sprüche und der entsprechende Hip Hop-Soundtrack lassen Wholetrain stilistisch voll und ganz mit dem Thema verschmelzen. Die Faszination für "Pieces" und "Writings" wird eher das jüngere Publikum teilen und jene Zuseher ansprechen, die immer schon wissen wollten, was mit einem Wholetrain gemeint ist.

Wholetrain

D 2006. Regie: Florian Gaag. Mit Mike Adler, Florian Renner, Elyas M'Barek, Jacob Matschenz. Verl.: Polyfilm. 85 Min.

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