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Vom Geschlechterstreit

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Salzburg zahlte im Barock zu den wichtigsten Zentren des Bene-diktinertheaters. Nichts eignete sich besser, eine gute rhetorische Aus-bildung zu demonstrieren, worauf man einst groBen Wert gelegt hat, als das Theaterspielen. Die Benediktiner und ihre Studenten in Salzburg pfleg-ten iiber 200 Jahre lang die Tradition des Universitatstheaters.

Der Salzburger Theologiestudent und Theatermacher Thomas Schachl beruft sich auf diese Tradition, wenn er die Ergebnisse seiner Forschung und seiner Ambitionen auf der Biihne demonstriert. Angeregt von Hei-ner Boberskis Arbeit iiber „Das Theater der Benediktiner an der alten Uni-versitat Salzburg (1617-1178)" mach-te er das Stiick „Disceptatio inter vires et mulieres" („Der Streit zwischen Mannern und Frauen") von Wolfgang Rinswerger (1658-1721) zum

Thema seiner Diplomarbeit. Doch mit der Wissenschaft und der Theorie allein nicht zufrieden, hat Schachl be-schlossen, das Stiick 303 Jahre nach der Urauffiihrung wieder fiir die Biih-nenpraxis zuriickzugewinnen.

Mit einer Gruppe von Studieren-den und dem Salzburger Barocken-semble „ Spirit of Musicke" will Schachl den Geschlechterstreit, in dem die Protagonisten Cajus und Caja dariiber disputieren, wer sich beim Leiden Jesu vorbildhafter verhalten hat, dem heutigen Publikum vor-fiihren.

Auf die Neuinszenierung dieser Mischung aus Streitgesprach und Pas-sionsspiel darf man gespanntsein. Das Ergebnis der monatelangen Proben-arbeiten hat am 18. April um 20 Uhr im Bomanischen Saal des Stiftes St. Peter Premiere.

Weitere Auffuhrungen: 19., 25., 27. April, 2., ). Mat (Karlenbestellungen: 0662 8044-6640).

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