6594991-1952_51_18.jpg
Digital In Arbeit

Bilanz und Neubeginn

Werbung
Werbung
Werbung

Mit Beginn dieses Schuljahres wurde Rosalia Chladek an die Staatsakademie berufen und mit der Leitung der Tanzabteilung im Schloß Schönbrunn betraut. Das bedeutet eine weitere Anerkennung einer Künstlerin, deren Wirken jeder an der Entwicklung des modernen Tanzes Interessierte seit Jahren mit Anteilnahme und Respekt verfolgt; es bedeutet auch Würdigung der besonderen p ä d- agogischen Qualitäten der großen Tänzerin, die der erste Abend im Akademietheater vielfältig bezeugte.

Eine Barocksuite nach Muffat übertrug das Monumentale und Zierlich-Schnörkelhafte der Musik in stilisierte Bewegung. — /

Die vier Motive des „Romantischen Themas wurden originell abgewandelt und erzeugten — ohne Kulissenzauber — eine dichte, suggestive „Stimmung". — Drei Paare tanzten, al6 Abschluß des ersten Teils, den „Ersten Ball“. Dann folgten Bilder aus Amerika bei Tag und Nacht. Die dunkle Seite spiegelten die zu Gedichten farbiger Autoren getanzten Ausdrucksstudien. (Ein besonderes Lob gebührt Herta Sagei, auch als Tänzerin prima inter pares, für ihre kluge und untheatralische Deklamation.) — Acht amerikanische Impressionen nach Musik von Gershwin, Copland und Berlin sowie die „Rhapsodie in Blue' zeigten die Choreographin Rosalia Chladek auch als Meisterin des dezent-flotten Genres. Das Nobel- Gedämpfte, als Gesamteindruck, wurde auch durch die schönen Kostüme von Carla Tietz f und Esther Beumer unterstrichen, während der Begleitmusik, insbesondere zu den Gershwin-Nummern, jene Sonorität fehlte, die dem echten Tänzer den letzten Impetus verleiht.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung