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Blödeln mit „Blondel"

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Als Musicalhochburg wird Amstetten seinem Ruf bei den heurigen Sommerfestspielen wieder voll gerecht. „Blondel", Text von Tim Bice, Musik von Stephan Oliver, deutsche Fassung von Michael Weber, ist der ideale Beitrag zum Millennium, die wohlschmeckende leichte Kost, wenn man es mit der Sage um König Richard Löwenherz in der Gefangenschaft des Herzog Leopold von Österreich nicht allzu genau nimmt. Der seinen König befreiende Minnesänger Blondel ist nämlich ein Popstar mit einer E-Laute, dem auch der Elvis Presley-Look recht gut steht. Die bunte Show mit viel fetziger Musik (Beet 4 Feet), von der allerdings keine Nummer zu behalten ist, obwohl sich Tango- und Walzermelodien ins Ohr schmeicheln, ist von Werner Sobotka (Regie), Hans Kudlich (Bühnenbild) und Andrea Hammer (Kostüme) beson-

ders flott und einfallsreich inszeniert.

Die vielen Persiflagen, in denen mit Witz und Ironie geblödelt wird, machen die aktionsstarke, auch von heißen Discorhythmen (Choreographie Dennis Callahan) in Schwung gehaltene Aufführung zu einem Vergnügen, den Herzog von Österreich (Kurt Sobotka) gar zum „Mister Millenium". Intendant Heinz Ehrenfreund hat für die übrigen Bollen sich fanatisch einsetzende Darsteller anzubieten: Andreas Bieber als blonden Schönling für Blondel, Bettina Soriat als emanzipierte Fiona, Kai Peterson als „sagenhaften" König, Paul Kribbe als bösen Prinzen John, Markus Mit-terhuber als tolpatschigen Killer und last but not least Erik Arman, Michael Gerzabek, Alois Haselbacher und Ronald Seboth als herrlich karikierendes Mönchsquartett, das einleitend spontan einschlägt.

Amstettner Johann-Pölz-IIalle am 8., 9., 10., 11, 16. und 17. August um 19 Uhr 30.

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