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Ein Gast aus Prag

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Frantisek Langer, der 75jährige, erzählte auf einer Matinee im Forum-Rahmen des Burgtheaters au seinem Leben. Der Autor von „Peripherie“, „Das Kamel geht durch da Nadelöhr“, „Die Bekehrung de Ferdys Pyätora“ und „Engel unter uns“ verwahrte sich dagegen, als Realist aufgefaßt- zu werden eine Bühnenstücke und Erzählungen w%fden eher die Atmosphäre eines Leben wiedergeben wie Erinnerungen an etwas Ge-träumtes. Vertreter eine tschechischen Humanismus wie Karel Capek, hatte Langer dem Prager Nachkriegsdrama die Welt geöffnet. Seine Bühnenstücke, die zu den größten Erfolgen des tschechischen Theaters in den zwanziger Jahren gehörten, wurden unter Reinhardt und lessner auf deutschen Bühnen gespielt. Im Wiener Akademietheater stand die sentimentale Komödie aus dem Leben der Prager bürgerlichen Gesellschaft „Ein Kamel geht durch ein Nadelöhr“ mit der unvergeßlichen Maria Eis jahrelang auf dem Spielplan.

Von den beiden einleitenden Erzählungen gefiel die zärtlich-ironische Prager Legende „Die Wäscherinnen von der Insel Kampa“, bemerkenswert gut von Fred L i e w e h r gelesen. Drei Szenen unter Mitwirkung von losef M e i n r a d, Lotte L e d 1, Attila H ö r b i g e r, Gerhard Geis 1 er und Helmut Janatsch erinnerten an die von Rührseligkeit und literarischen Dostojewsky-Anklängen nicht freie, mäßig tragische Vorstadtkomödie „Peripherie“ aus der Prager Vorstadt. Der sympathische Autor dürfte unter dem herrschenden Regime in der Tschechoslowakei eine nicht ganz zeitgemäße Figur abgeben.

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