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Ein Ring von Format

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Die Gesamtaufführung von Wagners „Ring“ würde für Linz zum Opernereignis von Format. Zunächst war von den drei Verantwortlichen Kurt Wöss, Dirigent, Leo Meinert, Regie, und Heinz Bruno Gallee, Ausstattung, eine Konzeptton zurechtgelegt worden, die Achtung gebietet: Ekstatischer Schwung mit steilen Steigerungen und sensibles Klangempfinden kamen vom Pult her. Es gab aufregende Momente, die uns in Erinnerung bleiben werden. Das Bruckner-Orchester spielte, von Kleinigkeiten abgesehen, konzentriert.

Ein bemerkenswertes Sängerensemble sorgte für Glanz: Allen voran Claude Heater, ein stürmisch drängender Siegmund und Siegfried, der immer sieghaft, beinahe heroisch und im Spiel mit hinreißender Natürlichkeit im Sturme die Herzen eroberte; ebenso Nadezda Kniplowa, eine Brühlhilde, für die es fast nur Superlative gibt. Aber auch Rolf Polke als imponierender Wotan, Inca Polic, Nora Jungwirt, Herold Kraus, Heinz Imdahl, Fritz Krenn, Richard Itzinger und Walter Geisler halfen mit, die Abende gut zu gestalten. Dabei seien die hauseigenen Mitglieder, wie Friedhelm Rosendorff, Leonhard Päckl, Takao Okamura und Janet Perry, die keinesfalls den Rahmen sprengten und ebenfalls ihr Bestes boten, nicht vergessen. Die sinnlich lodernden Farben dieser Opernabende übertrugen sich spontan aufs Publikum, das allen Mitwirkendel und den triumphierenden Sängern, Claude Heater und Nadezda Kniplowa, stürmische Ovationen bereitete. Kurt Wöss, der mit dieser Saison scheidende Opernchef, hat mit diesem Zyklus ein altes Versprechen für Linz großartig eingelöst.

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