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Glanzvoller Opernausklang

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Der letzte Abend in der Staatsoper vor den Sommerferien brachte eine von einem prominenten Sängerensemble getragene, italienisch gesungene „Tose a“. Renata Tebaldi prägte die Titelrolle aus dem Empfinden, aus der Tiefe der Seele, aus der Kraft des Herzens, als einen Menschen, der mit seinen Leiden wächst. Alles dies wurde in die zuerst sparsam disponierende, mit dem Fortschreiten der Handlung klug zugehende Stimme gelegt, das Schauspielerische blieb am Rande, in der Andeutung, in einer weisen Geste: Denkt mit, fühlt mit, schaut auch in euer Herzl Der Cavaradossi Eugenio Ferna n d i s hatte keinen starken ersten, aber einen überzeugenden Schlußakt, in dem sich gesangliche, dramatische, lyrische und reine darstellerische Werte ebenmäßig vereinten. Tito Gobbi, als Scarpia bereits bekannt, war diesmal ausdrucksmäßig besser als je vorher, sehr vielfältig, nur zuweilen .etwas zu distanziert. Aus dem heimischen Ensemble sind die Charakterstudien des Mesners (Erich Kunz, erfreulich ohne Uebertreibungen) und Angelottis (Karl Weber) sowie der Spoletta von Erich M a j k u t hervorzuheben. Dem Dirigenten Antonio Votto gelang es nicht, die Philharmoniker in festliches Format zu steigern Teils fehlte das südliche Opernklima, teils kam der Orchesterklang zu kompakt für die Sänger. Die Hauptdarsteller wurden auf offener Bühne (wobei des Guten an Aufdringlichkeit zuviel getan wurde) und nach den Aktschlüssen stürmisch gefeiert.

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