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Gropes Zaubertheater

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Nur wenige Opernfreunde haben Carl Maria von A¥ebers „Oberon" schon auf der Biihne erlebt: 21 groBe Nummern fiir Chore und Arien voll dramatischer Kiihnheit und extremen technischen Schwierig-keiten stehen einem dramaturgisch diirftigen Libretto gegeniiber. Umso erfreulicher der Versuch der Salzbur-ger Festspiele, die Baritat in Martin Mosebachs Neufassung im Kleinen Festspielhaus zum Erfolg zu fiihren. Regisseur Klaus Metzger, ein Schiiler Peter Steins, holte das Salzburger Ma-rionettentheater Gretl Aichers, das das Marchen von Ritter Hiion und der schonen Kalifenentochter Rezia auf der Minibiihne als zierliches Puppen-ballet zeigt (hiibsche Orient-Bildchen: Klaus Kretschner).

Um die komplizierte Geschichte vom Streit Oberons mit Titania um beider Geschopfe Hiion und Bezia

verstandlich zu machen, schreiten Edith Clever und Martin Benrath als Elfenkonigspaar durch die Szene, philosophieren iiber Liebe und Un-treue und beschworen grofles Zaubertheater im kleinen Baum. Enttau-schend die musikalische Realisie-rung: Sylvain Cambrelings kultivier-te Leitung scheitert an Chris Merritts gequaltem Hiion (ohne Hohe und Leuchtkraft), an Jane Eaglers derb or-gelnder, unpoetischer Rezia, Kirsten Dollbergs fader Titania.

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